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Regierungschefin deutet auf Schwächen im Gesundheitswesen

Regierungschefin deutet auf Schwächen im Gesundheitswesen

Regierungschefin deutet auf Schwächen im Gesundheitswesen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Bei zu hoher Auslastung durch Corona-Patienten müssen aufgrund der beschränkten Kapazitäten geplante Eingriffe verschoben werden. Foto: Adobe Stock

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Bereits geringer Druck reiche derzeit aus, um die Intensivabteilungen im Land vor große Herausforderungen zu stellen, sagt Staatsministerin Mette Frederiksen.

Seit über einem Jahr hat das Coronavirus Dänemark fest in seiner Hand.

Aus Sicht von Regierungschefin Mette Frederiksen (Sozialdemokraten) hat das Virus im Laufe dieser Zeit die Schwächen des dänischen Gesundheitswesens offengelegt.

Bei „TV2“ sagte sie, dass nicht viele Patienten nötig seien, um das Gesundheitswesen unter großen Druck zu setzen.

„Wir haben keinen Platz dafür, Menschen im großen Umfang in die Krankenhäuser einzuweisen. Es benötigt nicht viel Belastung – beispielsweise auf den Intensivstationen – bevor dies zulasten von anderen Patienten geht“, so Frederiksen.

1.000 Patienten ist die Grenze

Die Gesundheitsbehörde geht davon aus, dass die Krankenhäuser im Land es schaffen, bei 300 bis 450 Corona-Patienten den normalen Betrieb aufrechtzuerhalten. Bei rund 600 Corona-Patienten müssen nach Berechnungen der Behörde „ein Teil der geplanten Eingriffe bei anderen Patienten verschoben werden“. Steigt die Zahl der Corona-Patienten auf 1.000, müssen „alle anderen Aktivitäten verschoben werden“. Diese Auslastung kann nach Einschätzung der Gesundheitsbehörde nur für kurze Zeit bewältigt werden.

Freude und Kritik

Der Direktor des dänischen Patientenverbandes, Danske Patienter, Morten Freil, freut sich, dass die Staatsministerin ihren Blick auf das Gesundheitswesen wendet.

Er sagte ebenfalls zu „TV2“, dass einige Krankenhausabteilungen seit einem Jahr eine Überbelegung haben und die Notaufnahmen unter großem Druck stehen.

Aus seiner Sicht hat die Effektivierung im Gesundheitswesen einen großen Anteil an den derzeitigen Problemen.

„Die Behandlung der Patienten ist zu einer Fließbandarbeit geworden. Es fehlt an Sicherheit, Koordination und einer Ganzheit bei den Behandlungen“, sagt Freil.

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