Steuerreform

Regierung will Steuer für Arbeitstelefone abschaffen

Regierung will Steuer für Arbeitstelefone abschaffen

Regierung will Steuer für Arbeitstelefone abschaffen

Kopenhagen
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Foto: Scanpix

Die Steuer sei ein Relikt aus alten Zeiten, als diese noch ein Luxusgut waren, meinen der Wirtschaftsminister und die Dänische Volkspartei. Letztere will die Finanzierung allerdings noch geklärt haben. Die Sozialdemokraten sind gegen den Vorschlag.

Als Teil der kommenden Steuerreform will die Regierung die Besteuerung von Arbeitstelefonen abschaffen. „Wir tun dies, weil es einfacher und billiger sein soll, dänischer Bürger zu sein“, sagte Wirtschafts- und Innenminister Simon Emil Ammitzbøll von der Liberalen Allianz zur Zeitung BT.

Die Regelung sei ein Relikt aus alten Zeiten, in denen es etwas Exklusives war, ein Telefon vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt zu bekommen. Rund eine halbe Million dänische Bürger seien von der neuen Reform betroffen, so der Minister. Er hoffe, dass noch mehr Bürger sich von ihren Arbeitgebern ein Telefon geben lassen, wenn sie dafür keine Steuern zahlen müssen.

DF findet Vorschlag gut

Die Dänische Volkspartei steht dem Vorschlag positiv gegenüber. „Telefone sind nicht länger ein Luxusgut, dass man von seinem Arbeitgeber bekommt. Es ist ein Arbeitsgerät, genau wie der Zollstock für einen Zimmermann. Deshalb ist es sinnvoll, die Steuer abzuschaffen“, sagt der steuerpolitische Sprecher von DF, Dennis Flydtkjær, zu TV2.

Doch keine Steuererleichterung kommt ohne eine Form der Finanzierung – und diese kann DF bisher nicht erkennen: „Es ist leicht, Abgaben abzuschaffen, doch das Geld dafür muss auch gefunden werden. Dies fehlt uns im jetzigen Vorhaben der Regierung“, so der Sprecher.

Berechnungen zeigen, dass die Steuerabschaffung rund 1,1 Milliarden Kronen pro Jahr kosten würden. Arbeitnehmer, die sich vom Arbeitgeber ein Telefon zur Verfügung stellen lassen, zahlen derzeit 2.700 Kronen Steuern pro Jahr.

Sozialdemokraten wollen Geld in Wohlfahrt stecken

Die Sozialdemokraten halten von dem Vorschlag hingegen nichts, sie wünschen sich, dass das Geld in mehr Wohlfahrt investiert wird. „Unmittelbar sind wir nicht der Meinung, dass eine Steuererleichterung sinnvoll ist, wenn man sieht, wie viel Geld wir für die Sicherung unseres Wohlfahrtstaates benötigen“, so der steuerpolitische Sprecher der Partei, Jesper Petersen, zur Nachrichtenagentur Ritzau. Er wolle das Geld lieber in die Polizeikräfte und Wachstumsinitiativen stecken.

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