Patientenverband

"Rauchverbot im Krankenhaus wäre eine Strafe"

"Rauchverbot im Krankenhaus wäre eine Strafe"

"Rauchverbot im Krankenhaus wäre eine Strafe"

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Zigarette Rauchen
Foto: Scanpix

In Dänemark ist eine Debatte über das Rauchen in Krankenhäusern entbrannt, nachdem der Vorsitzende des Verbandes der dänischen Regionen, Bent Hansen (Soz.), ein Totalverbot für das Rauchen in den Hospitälern forderte. Der Patientenverband hält davon nichts.

In Dänemark ist eine Debatte über das Rauchen in Krankenhäusern entbrannt, nachdem der Vorsitzende des Verbandes der dänischen Regionen, Bent Hansen (Soz.), ein Totalverbot für das Rauchen in den Hospitälern forderte. Der Patientenverband hält davon nichts.

Ein Rauchverbot auf Krankenhausgrundstücken sei eine Strafe für die Patienten, die von Zigaretten abhängig sind, sagt Nicolaj Bang, Vorsitzender des dänischen Patientenverbandes. „Patienten in Krankenhäusern sind in einer stressigen Situation. Wenn man will, dass die Leute weniger rauchen, dann ist das nicht dieser Zeitpunkt, an dem man ansetzen sollte. Das wirkt mehr wie Schikane denn wie Hilfe, mit dem Rauchen aufzuhören“, so Bang.

Hansen hatte sich deutlich gegen das Rauchen in Krankenhäusern, für die die Regionen politisch zuständig sind, ausgesprochen. Widerspruch kam allerdings unter anderem von der Chefin der Region Süddänemark, Stephanie Lose (Venstre). Sie argumentierte wie der Patientenverband, dass die Krankenhaussituation nicht der Zeitpunkt sei, Menschen das Rauchen abzugewöhnen.

Bang sagte weiter: „Wenn man Raucher ist, dann ist eine Zigarette etwas, bei dem man Sicherheit findet und nachdenken kann. Wenn man das den Patienten nimmt, dann verringern wir die Lebensqualität dieser Menschen ernsthaft.“

Im neuesten Programmentwurf zum Thema Vorbeugung der Regionen steht der Punkt Rauchverbot denn auch nicht alleine. Ziel ist es demnach, dass Hausärzte und Krankenhäuser in Zukunft systematischer als bisher auf Kurse aufmerksam machen sollen, bei denen geholfen wird, das Rauchen aufzugeben. Ein Rauchverbot aber, so Bang, würde den Menschen ja nicht den Drang nehmen, zu rauchen, sondern „man verbietet den Leuten vielleicht fünf Zigaretten, weil man im Schnitt zwei Tage eingewiesen ist“. Ein Verbot sei „keine Hilfe, sondern eine Strafe“.

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