Fischquoten

Quotenkönige: Løkke gerät weiter unter Druck und soll erneut in die Anhörung

Quotenkönige: Løkke gerät weiter unter Druck und soll erneut in die Anhörung

Quotenkönige: Løkke gerät weiter unter Druck und soll erneut in die Anhörung

Kopenhagen
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Lars Løkke Rasmussen
Lars Løkke Rasmussen Foto: Scanpix

Nachdem bekannt geworden ist, dass der Staatsminister nun deutlich engere Beziehungen zu einem Großfischer hat, als er bisher zugeben wollte, lädt die Opposition ihn nun erneut zur Anhörung. Løkke hat bereits angekündigt, fünf der sechs Fragen nicht beantworten zu wollen.

Der Fall um die sogenannten Quotenkönige bei den Fischern geht in die nächste Runde. Staatsminister Lars Løkke Rasmussen (Venstre) soll in einer neuen Anhörung zu der kleinen Gruppe von Fischern, die den größten Anteil der dänischen Fischquoten hält, befragt werden.

Bereits im November 2017 war der Regierungschef in einer Anhörung zu dem Thema. Damals stritt er ab, dass seine Beziehungen zu Großfischern aus Thyborøn und Umgebung Auswirkungen auf seine politische Arbeit haben.

Urlaub im Haus eines Großfischers

Doch vor Kurzem fand die Zeitung Extra Bladet heraus, dass Løkke im Sommer 2016 Ferien mit seiner Familie in einem Haus in Skagen machte, dass dem Großfischer John Anker Hametner gehört. Laut Zeitung hatte der Aufenthalt einen Wert von 10.000 Kronen.

Dies geschah zur gleichen Zeit, als die Regierung sich mit der Verschärfung der Quotenregeln beschäftigte, sodass das nicht zu viele Quotenanteile in die gleichen Hände fallen.

Ebenso war Hametner in den vergangenen fünf Jahren für den Neujahrsempfang (nytårskur) verantwortlich, wo er insgesamt 1,2 Millionen Kronen für die Stiftung von Lars Løkke Rasmussen einsammelte.

Extra Bladet schrieb auch, dass der Staatsminister und seine Frau im März 2017 am Firmenfest des Fischers teilnahmen.

Opposition will Antworten

Die Opposition hat nun sechs Fragen zusammengestellt, die sie von Løkke beantwortet haben möchte. Sie will unter anderem wissen, welche Geschenke er und andere Minister von den Fischern bekommen haben und welchen Wert sie hatten.

Der Regierungschef hat bereits verkündet, dass er nur auf eine der sechs Fragen antworten will. Die anderen würden seine Privatsphäre betreffen, so Løkke.

Die Nichtregierungsorganisation (NGO) Transparency International, die gegen Korruption in der Politik und der Wirtschaft kämpft, kritisiert dies. „Ich denke nicht, dass man als Regierungschef trennen kann, was man privat und was man beruflich macht. Natürlich hat man das Recht auf Privatsphäre, doch in diesem Fall, wo die Grenze dafür so undeutlich ist, denke ich nicht, dass dies gelten sollte“, sagt Natascha Linn Felix, Vorsitzende von Transparency International Danmark, zur Nachrichtenagentur Ritzau.

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