Kritik

Polizeigewerkschaft: Freizeit statt Auszahlung der Überstunden

Polizeigewerkschaft: Freizeit statt Auszahlung der Überstunden

Polizeigewerkschaft: Freizeit statt Auszahlung der Überstunden

jt/ritzau
Kopenhagen
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Foto: Scanpix

Die dänische Reichspolizei ermöglicht nun ihren Polizeibeamten, ihre Überstunden bezahlt zu bekommen. Die Polizeigewerkschaft kritisiert das.

Geld kann nicht Freizeit ersetzen: Das meint die dänische Polizeigewerkschaft (Politiforbundet), nachdem die Reichspolizei entschieden hat, dass den Beamten der riesige Berg an Überstunden statt durch Freizeit finanziell beglichen wird.

„In unseren Augen ist das völlig unzulässig, dass man die Familienzeit der Mitarbeiter nicht sicherstellen kann“, sagt der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende, Claus Hartmann, und ergänzt: „Wir müssen zurzeit für ein Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Familienleben kämpfen.“

Die Polizisten können selber wählen, ob sie die Überstunden bezahlt haben wollen. Eine Möglichkeit, die die Gewerkschaft gut findet, so Hartmann. „Für Einige ist es mit Sicherheit schön, einen finanziellen Zuschuss zu bekommen. Andere wollen lieber die investierte Arbeitszeit gegen Freizeit eintauschen“, erklärt Hartmann. „Solange unsere Mitglieder zufrieden sind, sind wir es auch“, so Hartmann.

Es waren der Bandenkonflikt, die erhöhte Terrorbereitschaft und der Flüchtlingsstrom, die dazu geführt haben, dass die Beamten eine große Menge an Überstunden ansammelten. Ende September waren es insgesamt 525.000 Überstunden.

Justizminister Søren Pape Poulsen (Konservative) unterstützt die Entscheidung der Reichspolizei bezüglich der Auszahlungen. „Jeder einzelne Polizist hat einen besonderen Einsatz geleistet, was die Überstunden auch bezeugen“, so der Justizminister.

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