Misstrauen

Politischer Streit um gelöschte Corona-Mails

Politischer Streit um gelöschte Corona-Mails

Politischer Streit um gelöschte Corona-Mails

Kopenhagen
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Auf Christiansborg ist ein bitterer Streit über gelöschte Mails entbrannt. Foto: Torben Christensen/Ritzau Scanpix

Eine große Anzahl Mails von Mitarbeitern des Serum Instituts ist gelöscht worden. Das hat zu gegenseitigen Anschuldigungen zwischen Bürgerlichen und Sozialdemokraten geführt.

Kaum hatte das Serum Institut am Mittwochabend eine Pressemitteilung verschickt, dass Mails durch einen Fehler gelöscht worden sind, entbrannte schon ein bitterer politischer Streit auf Twitter.

Aus einem bislang nicht näher geklärten Grund sind sämtliche Mails im Folder „gesendet“ der Mitarbeiter des Serum Instituts bis zum 21. Juli gelöscht worden.

Darunter sind auch wichtige Mails zur Handhabung der Corona-Pandemie.

Der Fraktionsvorsitzende von Venstre, Karsten Lauritzen, war schnell an den Tasten.

„Fehler passieren, aber es kommt schon etwas zu gelegen, um ein Zufall zu sein. Dass die Mails des Serum Instituts und der Gesundheitsbehörde verschwunden sind, macht es schwierig die Handhabung der Corona-Krise zu untersuchen, wie es die Parteien des Folketings beschlossen haben“, wetterte er.

Das Serum Institut schreibt, man hoffe, die Mehrzahl der Mails rekonstruieren zu können, außerdem würden die Mails beim Empfänger zu finden sein.

Es dauerte demnach auch nicht lange, bis der sozialdemokratische Fraktionssprecher, Jesper Petersen, zurückfeuerte.

„Absolut wenig nützlich Misstrauen und Verschwörungen zu verbreiten; davon haben wir bereits reichlich. Und diesmal sogar von einem führenden Mitglied von Venstre“, lautet seine Antwort.

Nun mischte sich auch der Konservative Rasmus Jarlov in die Diskussion ein.

„Wenn wir diesen Skandal so handhaben, wie es Jesper Petersen und die Sozialdemokraten wünschen, gibt es keine Grenzen, was die Behörden an Gesetzesübertritten begehen können, um nachher die Beweise wegzuschmeißen“, so seine Verdächtigung.

Wenig erstaunlich, dass dies wiederum Petersen animiert, ein weiteres Mal über die Verbreitung von Verschwörungstheorien zu twittern.

Lauritzen tut sich danach dann auch ein wenig schwer, seine Verdachtsmomente mit Fakten zu untermauern.

„Inwiefern jemand dieses aus Absicht getan hat, die Schlussfolgerung möchte ich nicht ziehen. Aber ich erlaube mir die Sache zu hinterfragen“, antwortet der Fraktionsvorsitzende, als „Ritzau“ genauer nachfragt.

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