Verteidigungspolitik

Personalkrise im Militär: Absage an die Nato

Personalkrise im Militär: Absage an die Nato

Personalkrise im Militär: Absage an die Nato

jt/ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Bax Lindhardt/Ritzau Scanpix

700 Soldaten für die Nato-Bereitschaft waren der ersten Brigade des dänischen Heeres zu viel. Sie musste absagen.

Eine Panzerstaffel in Afghanistan und eine, die sich auf ihren Auslandseinsatz vorbereitet. Zu dem kommen Kontroll- und Wacheinsätze an der deutsch-dänischen Grenze und an der Synagoge in der Krystalgade in Kopenhagen: Die Aufgabenbereiche der 3.000 Soldaten der ersten Brigade des Heeres reichen weit.

 

 So weit, dass im vergangenen Jahr der Brigadengeneral Henrik Lyhne der Militärallianz Nato eine Absage für 700 Soldaten in der Nato-Bereitschaft erteilen musste. Das berichtet die Tageszeitung Berlingske am Sonntag.

 

Lyhne habe Angst, dass seine Soldaten zu sehr unter Druck stehen und dass sie mehr Zeit im Alltag bräuchten. Das Heereskommando stimmte zu.

 

Gegenüber Berlingske bezeichnet der Lektor und Forscher an der dänischen Militärakademie, Peter Viggo Jakobsen, die Situation im Militär als Personalmangel. „Es ist nicht Gang und Gebe, dass ein Brigadengeneral die Aussage tätigt, dass man mit dem zur Verfügung stehenden Personal die gestellten Aufgaben nicht lösen kann“, so Jakobsen.

Mehr lesen

Streitkräfte

Analyse: Deshalb musste der Verteidigungschef gehen

Kopenhagen Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen hat das Vertrauen in den obersten Chef der Streitkräfte, Flemming Lentfer, verloren und ihn entlassen. Der Skandal um die Fregatte „Ivar Huitfeldt“, deren Waffensysteme in einer kritischen Situation versagten, war der konkrete Anlass. Doch letztlich geht es um die fast 200 Milliarden Kronen Steuergelder, die in die Verteidigung fließen werden, lautet die Einschätzung von Walter Turnowsky.