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Parlament beschließt Ende der Erdöl-Förderung in der Nordsee

Parlament beschließt Ende der Erdöl-Förderung in der Nordsee

Parlament beschließt Ende der Erdöl-Förderung in der Nordsee

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Mit der Öl-Förderung in der Nordsee ist von dänischer Seite spätestens ab 2050 Schluss. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Eine Mehrheit im Parlament hat dafür gestimmt, dass künftig keine neuen Förderlizenzen mehr vergeben werden und die Erdölgewinnung bis 2050 komplett eingestellt wird. Der Staat verzichtet damit auf rund 13 Milliarden Kronen.

Dänemark wird nicht erneut in der Nordsee auf die Suche nach Erdöl gehen. Stattdessen soll die Öl-Förderung bis 2050 komplett eingestellt werden. Die Parteien einigten sich darauf, dass die geplante achte Ausschreibungsrunde für Bohrlizenzen gestrichen wird. Das gab Klimaminister Dan Jørgensen (Sozialdemokraten) bekannt.

„Es wird auf der ganzen Welt auf Resonanz stoßen, dass wir diese Entscheidung getroffen haben. Sie steht vollkommen im Einklang mit unserem Beschluss, bis 2050 komplett klimaneutral zu sein“, so der Minister.

Die Erdöl-Förderung in der Nordsee hat Dänemark seit 1972 viele Milliarden Kronen eingebracht. Durch den Stopp wird die dänische Staatskasse nach Schätzungen der Regierung rund 13 Milliarden Kronen weniger Einnahmen haben. Zudem werden Tausende von Mitarbeitern in der Öl-Industrie in Zukunft neue Arbeitsplätze finden müssen. Aus diesem Grund hat das Parlament 90 Millionen Kronen für Umschulungen abgesetzt.

„Wir stellen sicher, dass es bis 2050 klare Bedingungen für die Branche gibt. Dies ist gut für diejenigen, die in der Branche beschäftigt sind. Darüber hinaus bemühen wir uns, neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Menschen umzuschulen, die nicht mehr in der Branche arbeiten können“, so Jørgensen.

Naturschutzbund jubelt

Maria Reumert, Präsidentin des dänischen Naturschutzbundes, Danmarks Naturfredningsforening, bezeichnet die Absprache als einen „großen Sieg“ für die Klimabewegung.

„Dänemark hat die Rolle eines grünen Pionierlandes übernommen, in dem wir eine wichtige Aufgabe haben, dem Rest der Welt zu zeigen, dass es möglich ist, die Nutzung von Kohle, Gas und Öl einzustellen. Dieses Abkommen ist ein Sieg für die gesamte Klimabewegung. Jetzt wird die Aufgabe darin bestehen, auf ein früheres Enddatum für die Öl-Produktion zu drängen“, so Reumert.

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