Ehemaliger Außenminister

Niels Helveg Petersen gestorben

Niels Helveg Petersen gestorben

Niels Helveg Petersen gestorben

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Niels Helveg Petersen
Niels Helveg Petersen Foto: Mads Nissen/Scanpix

Dänemarks ehemaliger Außenminister Niels Helveg Petersen ist gestorben. Er wurde 78 Jahre alt. Der langjährige Vorsitzende der sozialliberalen Radikale Venstre verstarb nach langer Krebserkrankung im Haus der Familie auf Langeland.

Dänemarks ehemaliger Außenminister Niels Helveg Petersen ist gestorben. Er wurde 78 Jahre alt. Der langjährige Vorsitzende der sozialliberalen Radikale Venstre verstarb nach langer Krebserkrankung im Haus der Familie auf Langeland.

Von 1993 bis 2000 war er Dänemarks Gesicht in der politischen Welt: Der ehemalige Außenminister Niels Helveg Petersen ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Anfang des Jahres hatte Helveg bekanntgegeben, dass er an Krebs erkrankt ist. „Bei mir wurde ein Krebsgeschwür in der Speiseröhre festgestellt und ich wurde intensiv behandelt. Das ist jetzt vorbei und nach Ostern bilanzieren wir und sehen, wie es mit der Behandlung gelaufen ist. Die Prognose ist äußerst gut“, so Helveg im März zu BT.

In der Nacht zu Sonnabend ist Niels Helveg Petersen, wie der Pressesprecher der Radikalen, Andreas Hemmeth, am Sonnabend mitteilte, dann doch gestorben.

Die Politik war ihm in die Wiege gelegt. Seine Mutter war die Kopenhagener Kommunalpolitikerin Lily, sein Vater Kresten war Unterrichts- und Kulturminister.

Schon im Alter von 27 Jahren, im Jahre 1966, wurde der frischgebackene Jurist Niels Helveg Petersen ins Folketing gewählt. Zwölf Jahre später, 1974, unterbrach er unerwartet seine Abgeordnetenkarriere und arbeitete als Kabinettschef des dänischen EG-Kommissars Finn Olav Gundlach. Doch drei Jahre später zog es ihn wieder in den Ring. Nach der Wahl 1977 nahm er erneut im Folketing Platz – diesmal als Fraktionsvorsitzender der Radikalen Venstre.

Damit begann Helvegs einflussreichste Zeit. 1981 kam er zu dem Schluss, dass der damalige sozialdemokratische Regierungschef Anker Jørgensen sich festgefahren hatte. Helveg ebnete den Weg dafür, dass der Konservative Poul Schlüter im Jahr darauf die Schlüssel zum Staatsministerium übernahm. Elf Jahre ununterbrochener bürgerlicher Dominanz folgten.

Selbst traten die Radikalen erst 1988 in die Schlüter-Regierung ein. Helveg wurde Wirtschaftsminister. Als der sogenannte „Tamil-Fall“ sich auszuweiten drohte, nahm Helveg Gespräche mit dem Sozialdemokraten Poul Nyrup Rasmussen auf. Dieser sollte Svend Auken als Vorsitzender der Sozialdemokraten ablösen, meinte Helveg – und ein Jahr später war es soweit.

1993 wurde Nyrup dann Regierungschef – mit Niels Helveg Petersen als Außenminister. Auf diesem Posten blieb er bis 2000, auch, wenn er am liebsten Folketingspräsident geworden wäre. Zur Wahl 2011 trat Helveg aus dem Folketing aus, ist jedoch als Vertreter zwischendurch wieder zurückgekehrt.

Niels Helveg Petersen ist Vater von Morten und Rasmus. Beide sind wie er in die Fußspuren des Vaters getreten und Politiker geworden. Morten Helveg Petersen ist Europa-Abgeordneter für die Radikale Venstre. Rasmus Helveg Petersen war über Jahre Folketingsabgeordneter der Radikalen. Neben seinen beiden Söhnen hinterlässt Helveg seine Frau Kirsten Lee, die ebenfalls für die Radikalen im Folketing – und im Regionsrat – saß.

 

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