Anhebung des Pensionsalters

Neue Studie des Finanzministeriums erntet Kritik

Neue Studie des Finanzministeriums erntet Kritik

Neue Studie des Finanzministeriums erntet Kritik

Kopenhagen
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Foto: Scanpix

Eine neue Analyse zeigt, dass vor allem Ungelernte und Arbeiter im hohen Alter noch arbeiten. Der Finanzminister sieht sich damit bestätigt, das Pensionsalter anzuheben. Forscher üben hingegen scharfe Kritik und halten die Studie für „unzureichend“.

Eine neue Analyse zeigt, dass vor allem Ungelernte und Arbeiter im hohen Alter noch arbeiten. Der Finanzminister sieht sich damit bestätigt, das Pensionsalter anzuheben. Forscher üben hingegen scharfe Kritik und halten die Studie für „unzureichend“.

85.000 Menschen über 65 Jahren, die in Dänemark immer noch arbeiten, sind Ungelernte oder Arbeiter. Das zeigt eine neue Analyse des Finanzministeriums. Damit machen die beiden Gruppen laut dem Gewerbeblatt Finans fast 70 Prozent aller beschäftigten Personen über 65 Jahren aus.

„Normalerweise würde man sagen, dass es typisch für gut ausgebildete Bürger und Selbstständige ist, noch nach 65 zu arbeiten. Es ist sehr interessant, dass sich nun zeigt, dass dies nicht nur für diese Gruppen gilt“, so Mona Larsen, Forscherin am Nationalen Forschungscenter für Wohlfahrt, zu Finans.

Finanzminister Kristian Jensen von der Partei Venstre sieht in den neuen Zahlen eine Bestätigung für das Vorhaben der Regierung, das Pensionsalter gesetzlich anzuheben. „Der Bericht sagt mir, dass es fair ist, die Bürger zu bitten, länger zu arbeiten“, so der Minister.

Forscher übt scharfe Kritik

Henning Jørgensen vom Zentrum für Arbeitsmarkforschung sieht dies hingegen ganz anders, er bezeichnet die Analyse als „unzureichend“.

„Die Untersuchung benutzt nicht eine Prise Salz, zur Anreicherung, sondern gleich ein ganzes Kilo. Die Kategorie 'ungelernt' ist so undefiniert, dass es sehr schwer ist, sich genau vorzustellen, was damit gemeint ist“, so Jørgensen.

Er stelle sich die Frage, welcher Typ ungelernte Arbeit damit gemeint sei. Arbeiten diese Menschen auf Facharbeiter-Niveau und verdienen 600.000 Kronen im Jahr oder arbeiten sie unter hohen physischen Belastungen in der Baubranche? Dies seien für ihn große Unterschiede, die in der Analyse nicht erkenntlich seien, so der Forscher.

Er meint, dass in der Gruppe der ungelernten Arbeiter viele seien, deren Gesundheitsrisiko durch längeres Arbeiten deutlich ansteige. „Das kann für die Gesellschaft dann am Ende noch viel teurer werden, wenn wir diese Leute zwingen, später in Pension zu gehen“, sagt Jørgensen.

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