UN-KONFERENZ IN KATTOWITZ

Neue Regeln für den Klimaschutz stehen – Minister ist zufrieden

Neue Regeln für den Klimaschutz stehen – Minister ist zufrieden

Neue Regeln für den Klimaschutz stehen – Minister ist zufrieden

dodo
Kattowitz
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Foto: dpa

Die 196 Staaten haben sich in Polen auf eine gemeinsame Klimaabsprache geeinigt. Der dänische Klima Minister Lars Christian Lilleholt ist zufrieden. Kritik kommt hingegen von den Umweltorganisationen.

Die UN-Klimakonferenz in Polen hat nach zähen Verhandlungen ein umfassendes Regelwerk für die praktische Umsetzung des Pariser Klimaabkommens gebilligt. Kernziel ist es, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprach nach dem Gipfel in Kattowitz von einem „soliden“ Ergebnis. Nötig sei aber weiterhin mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz. Weltweit müsse der Treibhausgasausstoß nun zügig und deutlich gedrückt werden, der Klimawandel sei nach wie vor „schneller als wir“, so Guterres.

Auch der dänische Klimaminister Lars Christian Lilleholt (Venstre) ist zufrieden. „Ich bin sehr glücklich. Es ist geglückt, trotz so vieler verschiedener Interessen die Länder dieser Welt hinter eine gemeinsame Absprache zu sammeln“, sagte er zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Die Absprache beinhaltet unter anderem, dass die Länder regelmäßig neue Klimaziele einführen müssen und diese dann transparent von den anderen Staaten bei der Umsetzung mitverfolgt werden können. „Wir sichern damit, dass es auch wirklich zu einer CO2-Reduktion kommt und sich die Staaten an die Verpflichtungen halten, die sie haben“, so der Minister.

Die Zeit drängt

Schon jetzt hat sich die Erde um rund ein Grad erwärmt im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Um den Trend zu stoppen, muss der Ausstoß von Treibhausgasen etwa aus der Verbrennung von Kohle und Öl oder auch der Tierhaltung in den kommenden Jahren drastisch reduziert werden.

Vertreter aus 196 Staaten und der EU hatten in Polen zwei Wochen lang um die Regeln gerungen, nach denen Staaten künftig über ihre Pläne und Fortschritte im Klimaschutz berichten sollen. Vergleichbarkeit und Transparenz sind wichtig, da das Pariser Abkommen auf gegenseitigem Vertrauen beruht und keine Sanktionen vorsieht, wenn Länder nicht vorankommen. Vor allem der Gruppendruck soll alle auf Kurs halten.

Kritik von Greenpeace

Kritik kommt hingegen von den Umweltorganisationen: Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan zeigte sich enttäuscht: "Ein Jahr voller Klima-Katastrophen und einer eindringlichen Warnung von den besten Wissenschaftlern der Welt hätten zu viel mehr führen sollen. Anzuerkennen, dass mehr Ehrgeiz nötig ist, und Regeln für den Klimaschutz zu verabschieden, ist nicht mal annähernd genug, wenn ganzen Nationen die Auslöschung droht", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Die Verhandlungen sollten eigentlich am Freitag enden, zogen sich aber hin bis durch die Nacht. Sitzungen wurden immer wieder verschoben. Die Entscheidung fiel schließlich erst einen ganzen Tag später.

Der nächste UN-Klimagipfel tagt in Chile, und zwar nach Angaben des dortigen Umweltministeriums entweder im Dezember 2019 oder Januar 2020.

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