Landwirtschaft

Neue Absprache soll den Gebrauch von Pestiziden einschränken

Neue Absprache soll den Gebrauch von Pestiziden einschränken

Neue Absprache soll den Gebrauch von Pestiziden einschränken

Kopenhagen
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Symbolbild Foto: dpa

Die Folketingsparteien diskutieren über ein Verbot des Pestizids Glyphosat für Nutzpflanzen. Die Dänische Volkspartei spricht sich klar für das Verbot bei einigen Pflanzensorten aus, die Landwirte halten es für nicht notwendig und der Interessenorganisation der dänischen Wasserunternehmen geht das Verbot nicht weit genug.

Landwirte sollen nicht mehr die Erlaubnis haben, eine Reihe Pflanzen kurz vor der Ernte mit Pestiziden zu besprühen. Das geht aus einem neuen Entwurf über eine Pestizidabsprache hervor, der in diesen Tagen von den Folketingsparteien diskutiert wird. Dabei gehe es explizit um das Versprühen des Stoffes Glyphosat kurz vor der Ernte von Nutzpflanzen, heißt es in dem Entwurf, in den die Internetzeitung Altinget Einsicht hatte.

Demnach baue der Entwurf auf der Sorge vieler Verbraucher auf, die sich kritisch über den Einsatz von Glyphosat geäußert hätten. Das Verbot soll Erbsen, Braugerste, Hafer sowie die Brotgetreide Roggen, Weizen, Gerste und Dinkel umfassen.

Die Dänische Volkspartei (DF) hofft, dass es das Verbot auch vom Entwurf in die endgültige Absprache schaffen wird. „Das ist ein Thema, zu dem wir sehr viele E-Mails von Bürgern erhalten haben, deshalb nehmen wir dies auch sehr ernst. Ich bin sehr zufrieden damit, dass es danach aussieht, dass das Verbot mit in die Absprache kommt“, sagt die lebensmittelpolitische Sprecherin von DF, Lise Bech, zu Altinget. Sie habe sogar Geschichten gehört, dass deutsche Unternehmen das dänische Getreide nicht nehmen wollten, weil Pestizide verwendet worden seien.

Wasserunternehmen fordern Komplettverbot

Bei Danva, der Interessenorganisation für dänische Wasserunternehmen, ist man nur bedingt glücklich über den Entwurf. Direktor Carl-Emil Larsen ist der Meinung, dass das Pestizid-Verbot für alle Pflanzensorten gelten sollte. „Der Vorschlag klingt wirklich gut, aber er hilft nicht dem Grundwasser. Es wird nicht anerkannt, dass Wasser auch ein Lebensmittel ist. Glyphosat sollte komplett verboten werden.“, so Larsen.

Landwirte halten Verbot nicht für notwendig

Die Landwirtschaft würde hingegen am liebsten ohne konkrete Vorschriften in dem Bereich weitermachen. Doch Niels Peter Nørring, Direktor für Umwelt, Energie und die EU bei der Interessenorganisation Landbrug & Fødevarer, weist auch daraufhin, dass aufgrund des starken Verbraucherwunsches, keine Pestizide zu verwenden, bereits viele Landwirte darauf verzichten. Daher glaube er nicht, dass ein Verbot noch viel mehr verändern könne.

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