„Boligjobordning“

Minister will Kochen und Putzen stärker steuerlich bezuschussen

Minister will Kochen und Putzen stärker steuerlich bezuschussen

Minister will Kochen und Putzen stärker steuerlich bezuschussen

Kopenhagen
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Der dänische Steuerminister Karsten Lauritzen (Venstre) Foto: Scanpix

Steuerminister Karsten Lauritzen will den Handwerkerfreibetrag senken und dafür den Servicefreibetrag anheben, um Schwarzarbeit effektiver zu bekämpfen. Er stützt sich dabei auf Erfahrungen aus Schweden. Doch ob die „boligjobordning“ überhaupt verlängert wird, ist noch nicht sicher.

Steuerminister Karsten Lauritzen will den Handwerkerfreibetrag senken und dafür den Servicefreibetrag anheben, um Schwarzarbeit effektiver zu bekämpfen. Er stützt sich dabei auf Erfahrungen aus Schweden. Doch ob die „boligjobordning“ überhaupt verlängert wird, ist noch nicht sicher.

Die Dänische Regierung überlegt, die sogenannte „boligjobordning“ auch im kommenden Jahr weiter zu führen und möchte zugleich eine entscheidende Änderung vornehmen. Bisher war die Ordnung vor allem durch den Handwerkerfreibetrag bekannt, durch den es möglich war, steuerliche Zuschüsse zu Arbeiten an den eigenen vier Wänden zu bekommen. Dieser Freibetrag soll künftig heruntergesetzt werden und dafür die Steuererleichterungen für „serviceopgaver i hjemmet“ wie zum Beispiel Putzen oder Babysitting heraufgesetzt werden. Zu diesem Entschluss kommt Steuerminister Karsten Lauritzen (Venstre), vor dem Hintergrund eines neuen Berichts des Steuerministeriums, dass eine Untersuchung der schwedischen „boligjobordning“ durchgeführt hat.

„Wenn man eine neue Ordnung macht, sollte der Handwerksteil gesenkt und der Serviceteil angehoben werden, damit die vielen dänischen Familien mit Kindern bessere Freibetragsmöglichkeiten für ihre Ausgaben zum Putzen und Kochen bekommen“, so der Minister zu Danmarks Radio.

Erfahrungen aus Schweden

Laut Steuerministerium zeigen die Erfahrungen aus Schweden, dass ein Zuschuss zu den Serviceleistungen im Eigenheim die Schwarzarbeit effektiver senkt, als ein Zuschuss zu handwerklichen Tätigkeiten.

Letzteres sank in Schweden lediglich um 13 Prozent, während der Servicefreibetrag die Schwarzarbeit in diesem Bereich um 20 Prozent senken konnte.

Derzeit besteht die „bolijobordning“ in Dänemark aus einem Handwerksteil, durch den es möglich ist, einen Freibetrag von bis zu 12.000 Kronen für umweltorientierte Instandsetzungsarbeiten zu erhalten. Zusätzlich können bis zu 6.000 Kronen für Eigenheim-Serviceleistungen abgesetzt werden.

In Schweden hingegen beträgt der Zuschuss für Serviceleistungen 50 Prozent der Ausgaben (bis zu 50.000 schwedische Kronen) und für Handwerksarbeiten bis zu 30 Prozent (bis zu 50.000 schwedische Kronen). „In Schweden wird das Geld klüger eingesetzt, als hier bei uns in Dänemark. Sie haben einen größeren Freibetrag, der die Schwarzarbeit deutlich besser bekämpft“, so Lauritzen.

Ob die Regierung die „boligjobordning“ allerdings überhaupt verlängern wird, ist noch nicht sicher. Während sich Konservative und Venstre dafür aussprechen, lehnt die Liberale Allianz eine Fortsetzung mit der Begründung ab, dass diese zu ineffektiv sei.

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