Finanzen

Minister: Mehr Arbeitslosengeld führt zu mehr Arbeitslosen

Minister: Mehr Arbeitslosengeld führt zu mehr Arbeitslosen

Minister: Mehr Arbeitslosengeld führt zu mehr Arbeitslosen

Ritzau/dodo
Kopenhagen
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Finanzminister Kristian Jensen (Venstre) Foto: Scanpix

Um bis zu 8.400 Personen würde die Beschäftigung fallen, wenn das Arbeitslosengeld angehoben wird, sagt Finanzminister Kristian Jensen. Experten sind sich bezüglich einer Erhöhung der Ausgaben uneins.

Wenn das Arbeitslosengeld um 15.000 Kronen pro Jahr angehoben wird, hätten 8.400 Personen weniger einen Job, so der Finanzminister Kristian Jensen (Venstre) in seiner Antwort an den Sprecher für Finanzpolitik von der Liberalen Allianz, Joachim B. Olsen.

80.000 Arbeitslose erhielten im Dezember 2017 Arbeitslosengeld. Sie bekamen im Durchschnitt 92 Prozent des höchsten Satzes von 18.633 Kronen monatlich. Laut Jensen würden die öffentlichen Ausgaben um 170 Millionen Kronen ansteigen, wenn ab 2019 der jährliche Arbeitslosensatz um 5.000 Kronen angehoben werde – 610 Millionen Kronen wären es bei einer Erhöhung um 15.000 Kronen jährlich. Bis 2025 würden die Ausgaben so um zusätzlich 930 Millionen beziehungsweise 2,8 Milliarden Kronen steigen.

Experten sind uneins

Mads Lundby Hansen, Ökonom bei der bürgerlich-liberalen Denkfabrik Cepos warnt vor einer fallenden Beschäftigungszahl. „Ich kann nicht empfehlen, dass Arbeitslosengeld anzuheben. Dies würde dafür sorgen, dass weniger Hände auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen“, so Hansen zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Wirtschaftsprofessor Michael Svarer von der Universität Aarhus warnte am Wochenende hingegen bei Danmarks Radio vor weiteren Kürzungen bei der Arbeitslosenhilfe. 1980 fing diese noch zwei Drittel – 63 Prozent – des Lohnes eines Industriearbeiters auf – heute sind es 47 Prozent.

2025 könnten es bei gleichbleibender Entwicklung sogar nur noch 44 Prozent sein, zeigen Berechnungen des Wirtschaftsrates auf Grundlage von Zahlen der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik.

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