Asyl

Mehrere Hundert Einwanderer aus Ausreisezentrum verschwunden

Mehrere Hundert Einwanderer aus Ausreisezentrum verschwunden

Mehrere Hundert Einwanderer aus Ausreisezentrum verschwunden

dodo
Ikast
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Foto: Jens Nørggard Larsen/Ritzau-Scanpix

Die Behörden wissen nicht, wo sich der größte Teil der im Ausreisezentrum Krærshovegård untergebrachten Ausländer befindet. Dabei war die Einrichtung 2016 extra dafür geschaffen worden, kriminelle Einwanderer im Auge zu behalten.

Die dänischen Behörden haben derzeit keinen Überblick darüber, wo sich mehrere Hundert Ausländer aufhalten, die im Ausreisezentrum Kærshovedgård bei Ikast in Mitteljütland untergebracht waren.

Das zeigt eine Antworte von Ausländer- und Integrationsministerin Inger Støjberg (Venstre) auf eine parlamentarische Anfrage.

328 Menschen verschwunden

Demnach sind vom 21. März 2016 bis 26. November dieses Jahres 447 Ausländer in dem Zentrum einquartiert worden. Von den meisten ist der Aufenthaltsort nun unbekannt. Die Behörden wissen von dem größten Teil dieser Menschen nicht, wo sie sich derzeit aufhalten. „328 der 447 Ausländer, die nach ihrer Registrierung in Kærshovegård untergebracht wurden, sind verschwunden“, so die Ministerin laut der Zeitung Politiken in ihrer Antwort.

In dem Zentrum sind sogenannte geduldete Menschen untergebracht. Dabei handelt es sich um Einwanderer, die keine Aufenthaltserlaubnis in Dänemark bekommen haben, die aber auch nicht in ihr Heimatland wieder abgeschoben werden können, weil dort ihr Leben in Gefahr ist.

Zur Kontrolle errichtet

Als die Regierung 2016 beschloss, das Ausreisezentrum in Kærshovegård einzurichten, geschah dies unter anderem mit der Begründung, dass die Behörden einen Überblick haben wollten, wo sich geduldete Personen im Land befinden.

Inger Støjberg sagte im Juni 2016 zur Errichtung: „Wir haben es hier mit schwer kriminellen Menschen zu tun. Das sind Kriegsverbrecher, Mörder und Vergewaltiger, die wir nicht zurückschicken können, deshalb müssen wir sie ertragen. Aber wir müssen auch eine vollständige Kontrolle darüber haben, wo sie sich befinden – und dies soll ist bisher noch nicht geschehen.“

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