Die dänische Regierung hat zur Verwunderung vieler erklärt, dass sieben der insgesamt 27 neuen F-35 Kampfjets in den USA stationiert werden sollen. Dort sollen die Flugzeuge für Trainingszwecke genutzt werden, berichtet die Tageszeitung Jyllands-Posten.

Mit dieser Entscheidung stehen den dänischen Luftstreitkräften lediglich 20 F-35 für die tägliche Arbeit in Dänemark sowie international zur Verfügung. Experten meinen, dass die Luftstreitkräfte demnach nicht alle von der Regierung versprochenen Aufgabenbereiche lösen können.

„Viele unserer neuen Flugzeuge werden nach der Fertigstellung in den USA bleiben. Das bedeutet, dass wir mit 20 Flugzeugen die gleichen Aufgaben lösen sollen, wie mit den heutigen 30 F-16“, sagt der Lektor an der Militärakademie, Peter Viggo Jakobsen.

Mehr Flugzeuge oder Aufgabenbereich verkleinern

Politikprofessor Ole Wæver wundert sich über die Entscheidung, sieben Trainingsflugzeuge in den USA zu stationieren. Ihm zufolge muss Dänemark nun mehr Flugzeuge kaufen – oder den Aufgabenbereich verkleinern. „Das ähnelt fast Zauberei. Die Regierung hat nahezu alles versucht, um den Kauf der F-35 durchzuzwingen“, so Wæver zu Jyllands-Posten.

Auch aus der Politik wird die Entscheidung kritisiert. Rasmus Jarlov, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Folketing, erklärt: „Das zeigt uns wieder einmal, dass 27 Flugzeuge nicht ausreichend sind. Alle zugeteilten Aufgaben zu lösen wird sehr schwer für unsere Luftstreitkräfte sein.“

Doch Verteidigungsminister Claus Hjort Frederiksen (Venstre) beruhigt die Gemüter. „Es könnte sein, dass wir zusätzliche Kampfflugzeuge für Trainingszwecke brauchen müssen. Aber bisher haben wir noch nichts entschieden“, so Frederiksen zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Ihm zufolge möchte man den Luftstreitkräften lediglich eine gewisse Flexibilität anbieten, die dadurch ihre Trainingsprogramme effektiver zusammenstellen können – wie genau, ist noch unklar.

Die sieben F-35 Flugzeuge sollen auf der Luke Air Force Base in Arizona stationiert werden.