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Knappe Mehrheit einigt sich auf neue Medienabsprache

Knappe Mehrheit einigt sich auf neue Medienabsprache

Knappe Mehrheit einigt sich auf neue Medienabsprache

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Kulturministerin Ane Halsboe-Jørgensen stellte am Sonnabend im Kulturministerium eine neue Medienvereinbarung vor Foto: Emil Helms/Ritzau Scanpix

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Danmarks Radio wird mit insgesamt 100 Millionen Kronen gestärkt, und Streaming-Dienste müssen künftig eine zusätzliche Steuer zahlen, die zur Förderung dänischer Produktionen genutzt wird.

Die Regierung hat mit einer knappen Mehrheit im Parlament eine neue Medienabsprache beschlossen. Diese beinhaltet unter anderem eine Streaming-Steuer von sechs Prozent, mehr Geld für Danmarks Radio und den Entzug der Sendeerlaubnis für den Radiosender 24Syv.

Das sagte Kulturministerin Ane Halsboe-Jørgensen (Soz.) bei der Vorstellung des Abkommens, über das die Parteien seit vier Monaten verhandeln.

„Wir wollen aufbauen und stärken. Das gilt für DR, aber auch für unsere lokalen und regionalen Medien. Es geht darum, die Zukunft unserer Medienunterstützung zu sichern, und es geht darum, die Tech-Giganten stärker zu kontrollieren und große Streaming-Dienste dazu zu bringen, künftig zur dänischen Kultur beizutragen“, so die Ministerin.

Danmarks Radio erhält künftig 100 Millionen Kronen mehr.

Streaming-Dienste müssen zahlen

Streaming-Dienste wie Netflix, HBO und TV 2 Play müssen sechs Prozent ihrer Einnahmen in Dänemark in einen Geldtopf einzahlen, der die Produktion dänischer Filme und Serien finanziert.

Die Mehrheit hinter dem Abkommen besteht aus dem Roten Block und den Christdemokraten.

Seit Jahren herrscht Unsicherheit in der Branche, die lange auf ein neues Medienabkommen wartet.

Aus für Radiosender 24Syv

Die Unterstützung für DAB-Radio wird mit der neuen Medienabsprache nicht verlängert. Damit stoppt die jährliche staatliche Subvention von etwa 60 Millionen Kronen ab März 2024. Dies trifft den Radiosender 24Syv, der gleichzeitig seine Sendelizenz verliert.

Die sogenannte Sportliste wird wieder eingeführt, wodurch sichergestellt wird, dass große und wichtige Sportereignisse auf Fernsehkanälen gezeigt werden, zu denen praktisch alle Bürger Zugang haben. Neben der Sportliste wurde mit der jüngsten Medienvereinbarung von 2018 auch die Filmpflicht abgeschafft. Auch diese wird wieder eingeführt und soll dafür sorgen, dass DR und TV 2 die Produktion dänischer Filme verstärkt fördern.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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