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Kein Platz rechts von DF: Danskernes Parti gibt auf

Kein Platz rechts von DF: Danskernes Parti gibt auf

Kein Platz rechts von DF: Danskernes Parti gibt auf

cvt/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Daniel Carlsen
Daniel Carlsen Foto: Scanpix

Die „Partei der Dänen“, Danskernes Parti, wird nicht weiter versuchen, ins Folketing einzuziehen und nach dem Rückzug ihres Gründers und Vorsitzenden aufgelöst. Statt der erforderlichen 20.000 sind bisher nur 5.270 Wählererklärungen für die Partei des Daniel Carlsen zusammengekommen, der sich einst einen Nazi nannte und dies später revidierte.

Die „Partei der Dänen“, Danskernes Parti, wird nicht weiter versuchen, ins Folketing einzuziehen und nach dem Rückzug ihres Gründers und Vorsitzenden aufgelöst. Statt der erforderlichen 20.000 sind bisher nur 5.270 Wählererklärungen für die Partei des Daniel Carlsen zusammengekommen, der sich einst einen Nazi nannte und dies später revidierte.

Der Parteigründer Daniel Carlsen zieht sich aus der Politik zurück – und seine Partei Danskernes Parti wird aufgelöst. Das bestätigte Carlsen jetzt in einer Email an die Nachrichtenagentur Ritzau. „Nach mehr als neun Jahren als öffentliche politische Person, darunter sechs Jahre als Führer mit großer organisatorischer Verantwortung in der Danskernes Parti habe ich entschieden, meine politischen Aktivitäten einzustellen“, so Carlsen.

Bekennender Nazi will sich ins Privatleben zurückziehen

„Zukünftig will ich mich auf meine familiäre und private Situation fokussieren“, schreibt er.

Der Rest der Parteiführung hat sich nach dem Abschied ihres Anführers dazu entschieden, die Partei einzustellen. Kommentieren möchte den Vorgang weiter niemand, schreibt Carlsen.

Die Neonazi-Partei hat jahrelang versucht, bei der Folketingswahl antreten zu dürfen, doch nie genug Wählererklärungen sammeln können. Nur 5.720 Unterschriften hat sie laut Innenministerium bis zum 6. Juni 2017 gesammelt – 20.000 wären nötig.

Aufmerksamkeit war der Kleinstpartei dennoch immer wieder sicher. Zuletzt machte Carlsen im vergangenen September Schlagzeilen, als er in der Fußgängerzone von Hadersleben Pfefferspray mit der Aufschrift „Asylspray“ verteilte und anschließend wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und wegen Rassismus angezeigt wurde.

2008 hatte der damals 18-jährige Carlsen öffentlich erklärt, ein Nazi zu sein und er verteilte Flugblätter für Dänemarks Nationalsozialistische Bewegung DNSB. 2011 gründete er die nun eingestellte Partei mit dem Ziel „das dänische Volk zu bewahren“.

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