Streitkräfte

Kampfjets für Milliarden können weniger als zunächst versprochen

Kampfjets für Milliarden können weniger als zunächst versprochen

Kampfjets für Milliarden können weniger als zunächst versprochen

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
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Ein F-35 Kampfjet von Lockheed Martin Foto: dpa

Die neuen Kampfjets des Typs F-35 können weniger als die Regierung dem Folketing versprochen hatte. So steht es in einem neuen Bericht des obersten dänischen Rechnungshofes, der Reichsrevision.

Die Reichsrevision hat gravierende Mängel in der Entscheidungsgrundlage des Kaufs von 27 Kampfjets vom Typ F-35 entlarvt. Das berichtet die Tageszeitung Jyllands-Posten. Der Bericht wurde veröffentlicht, kurz bevor das Folketing einen Kauf der Flugzeuge endgültig genehmigen soll.

Laut Reichsrevision bestehe das Risiko, dass die F-35 Kampfjets ungeeignet für die von der Regierung versprochenen Arbeitsaufgaben sei. Damit, so der Bericht, bekäme Dänemark schwächere Luftstreitkräfte. Darüber hinaus war Verteidigungsminister Claus Hjort Frederiksen (Venstre) mit Blick auf die Berechnungen der möglichen Flugstunden der Kampfjets viel zu optimistisch, so der Bericht.

Abschließend läuft Dänemark das Risiko, dass der bevorstehende größte staatliche Einkauf der Geschichte Dänemarks noch teurer als die angepeilten 66 Milliarden werden könnte, erklärt die Reichsrevision.

Im vergangenen Jahr hatten mehrere Experten und die Konservativen die Regierung dafür kritisiert, dass sie falsche Informationen über die Flugzeuge weitergegeben habe. „Zum gleichen Entschluss ist nun auch die Reichsrevision gekommen“, sagt der verteidigungspolitische Sprecher der Konservativen, Rasmus Jarlov.

Auch Ole Wæver, Professor für internationale Politik an der Kopenhagener Universität kritisiert den bevorstehenden Kauf der F-35. Ihm zufolge müsste Dänemark gezwungenermaßen mehr Kampfjets kaufen oder mit Einschränkungen im Bereich der Arbeitsaufgaben leben.

Verteidigungsminister Frederiksen wollte den aktuellen Bericht der Reichsrevision nicht kommentieren. Er wurde diesbezüglich zur Anhörung (Samråd) einberufen, berichtet Jyllands-Posten.

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