Genau wie die Radikale Venstre hat auch die Sozialistische Volkspartei (SF) eine Untersuchung durch die Gleichstellungs-Organisation „Kvinfo“ durchführen lassen, um sexuelle Belästigungen und Nötigung innerhalb der Partei aufzudecken.

Demnach haben 11 Prozent der befragten Personen sexuelle Belästigung innerhalb der Partei erlebt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um „unpassende Bemerkungen und Witze“. In mindestens 26 Fällen handelte es sich um „Zwang oder versuchten Zwang“.

„Sexueller Zwang oder versuchter Zwang ist völlig inakzeptabel. Aus der Umfrage geht hervor, dass die Behandlung der Fälle nicht immer zufriedenstellend war. Daher wird das Thema in Zukunft Teil unseres Führungstrainings sein, bei dem wir sexuelle Belästigung zu einem besonderen Schwerpunkt machen“, so die stellvertretende Vorsitzende, Lise Müller.

Schwere Fälle

Laut Bericht von „Kvinfo“ sind 26 Partei-Mitglieder schon einmal „befummelt oder festgehalten“ worden. Sieben wurden „als Gegenleistung für eine Belohnung“ um sexuelle Dienste gebeten. Sieben weiteren Mitgliedern wurde „mit Bestrafung oder Sanktionen gedroht", wenn sie sexuelle Handlungen ablehnen, und ebenfalls sieben Personen haben „einmal erlebt, dass sie zu sexuellen Handlungen gezwungen wurden oder dies versucht wurde“.

Kvinfo weist unter anderem auf Probleme in der SF-Jugendorganisation SFU hin. Demnach heißt es, dass „besonders weibliche Mitglieder der SFU sexuelle Belästigung durch ältere SF-Mitglieder erlebt haben und dass dies unter den Partei-Mitgliedern allgemein bekannt ist".