Covid-19

Impfstoffverteilung: Stützparteien wollen Notlizenzen vergeben

Impfstoffverteilung: Stützparteien wollen Notlizenzen vergeben

Impfstoffverteilung: Forderung nach Notlizenzen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Die WHO klagt an: Derzeit besitzen zehn Länder 95 Prozent der Impfstoffe. Foto: Unsplash/Daniel Schludi

Die WHO beklagt, dass zehn Länder der Erde derzeit 95 Prozent der Impfstoffe besitzen. Die Einheitsliste und SF wollen deshalb Notlizenzen für die Produktion von Corona-Impfstoffen ausgeben, damit mehr Vakzine hergestellt werden kann und auch die ärmeren Länder schnell versorgt werden können.

Die Einheitsliste will die Parlamentsparteien zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen, um die Möglichkeiten zu diskutieren, Notlizenzen für die Produktion von Corona-Impfstoffen auszustellen. Dies soll nach Ansicht der Einheitsliste durch die EU koordiniert werden.

Unterstützung erhält die Einheitsliste von der Sozialistischen Volkspartei (SF). Mit Notlizenzen dürfen auch andere Produzenten als diejenigen, die das Patent auf einen Impfstoff besitzen, diesen herstellen. Diese Produzenten sollen den Patenthaltern anschließend Entschädigungen zahlen. So soll sichergestellt werden, dass alle Länder schnell Impfstoffe erhalten können.

SF und die Einheitsliste wollen die Regierung zudem dazu verpflichten, dass überschüssige Impfstoffe aus Dänemark an Länder mit niedrigem Einkommen geschickt werden.

Ungleiche Verteilung

„Es ist derzeit ein grundlegendes Problem, dass zehn Länder der Erde 95 Prozent der Impfstoffe besitzen“, so Peder Hvelplund, Sprecher für Gesundheitspolitik der Einheitsliste, zu „TV2“. Es sei wichtig, eine gleiche globale Verteilung sicherzustellen, sagt er.

Am Freitag warnte bereits die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfstoffe wichtig ist. Derzeit bekommen nur die reichen Länder die Impfstoffe.

„Die Gefahr ist, dass noch viel mehr Mutationen als die, die wir bisher gesehen haben, auftauchen werden, wenn nicht auf der ganzen Welt geimpft wird“, sagt Rasmus Nordqvist, Sprecher für internationale Entwicklung bei SF.

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