Politik

Gade warnt: Schließt nicht die Regionen

Gade warnt: Schließt nicht die Regionen

Gade warnt: Schließt nicht die Regionen

jt
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Søren Gade (Venstre) Foto: Jacob Aban Kjerumgaard/Ritzau Scanpix

Bei Venstre sind sich die Politiker uneinig bezüglich der Zukunft der Regionen in der langersehnten Gesundheitsreform der Regierung. Einige Spitzenpolitiker sprechen sich für den Erhalt der Regionen aus.

Die Debatte, alle Regionen zu streichen und alle Regionspolitiker zu kündigen, teilt die Fraktionsgruppe der Regierungspartei Venstre. Søren Gade, der bis vor Kurzem noch Fraktionsvorsitzender war, hat sich mit seinen Kollegen Carl Holst, Carsten Kissmeyer und Martin Geertsen zusammengetan. Sie wollen sich nun für einen Erhalt der Regionen einsetzen. Das berichtet die Zeitung Danmark.

Die kommende Gesundheitsreform der Regierung, die von Mal zu Mal vertagt wurde, ist in eine Phase eingetreten, wo Entscheidungen getroffen werden müssen. Erwartet wird, dass die Reform eine Streichung der fünf Regionen mit ihren jeweils 41 Politikern beinhaltet, so die Zeitung. Als Ersatz soll ein Modell entstehen, wo das Gesundheitssystem von nicht-volksgewählten Vertretern betrieben wird. Doch diesen Vorschlag unterstützt Gade nicht.

„Es gibt gewiss einige, die meinen, dass das Gesundheitssystem durch Bürokraten und Vorstände besser betrieben werden kann. Aber ich sehe das anders. Die Wähler sollten immer die gewählten Politiker in einem solchen System zur Rechenschaft ziehen können“, so Gade, und ergänzt: „Wenn das Volk unzufrieden ist, dann kann es beim nächsten Mal einfach andere Leute wählen. Das ist das Schöne an der Demokratie.“

Venstre hat sich bisher noch nicht entscheiden, ob die Streichung der Regionen die offizielle Politik der Partei sein soll. Die Regierungskollegen von der Liberalen Allianz und Konservativen sind dafür sowie die Dänische Volkspartei, die als Unterstützerpartei handelt.

„Warum sie so sehr gegen die Regionen ankämpfen, kann ich nicht sagen. Vielleicht, weil sie keine bedeutenden Politiker in den Räten sitzen haben“, so Gade. Er ist sich sicher, dass ein Gesundheitswesen, das vom Slotsholmen (Christiansborg) aus betrieben wird, eine Menge Geld sparen würde. „Doch die Herausforderung ist, dass es dann nicht bürgernah ist“, erklärt er.

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