Folketingswahl 2019

Forscher: Mehr Briefwähler schlecht für die Demokratie

Forscher: Mehr Briefwähler schlecht für die Demokratie

Forscher: Mehr Briefwähler schlecht für die Demokratie

jt
Kopenhagen
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Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Der Anteil an Briefwählern ist bei der jüngsten Wahl gestiegen. Ein Problem für die Demokratie, meint ein Wahlforscher.

Am Mittwoch ist es für die dänischen Bürger möglich, ihr Kreuz für die kommende Parlamentswahl per Brief einzureichen. Bei den beiden vergangenen Wahlen hat sich eine steigende Zahl für diese Art des Wählens entschieden. Wo 2011 noch 7,8 Prozent der stimmberechtigten Bürger per Brief abgestimmt haben, waren es 2015 rund 8,7 Prozent. Anfang der 2000er lag der Anteil von per Briefwahl abgegebenen Stimmen lediglich bei 4,9 Prozent, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau.

 

Doch eine steigende Zahl von Bürgern, die per Brief wählen, ist nicht zwangsweise auch ein gutes Zeichen für die Demokratie, meint der Wahlforscher der Uni Kopenhagen, Kasper Møller Hansen. „Es sollte nicht einfach sein zu wählen – es sollte eher sozial sein“, so Hansen. Durch gute Rahmenbedingungen solle ein gutes Wahlerlebnis geschaffen werden. „Dadurch kann eine hohe Wählerquote erzielt und gehalten werden“, erklärt der Forscher.

 

Eine Wahl kann ihm zufolge auch als ein großes Fest der Demokratie bezeichnet werden. „Wenn man per Brief wählt, dann bekommt man voll all dem nichts mit.“ In Schweden und Großbritannien sei die Zahl der Briefwähler höher als in Dänemark. „Die dänischen Bürger kombinieren eine Wahl des Öfteren beispielsweise mit einem Familienausflug. Oft geht man zusammen zu den Wahlurnen“, erklärt er.

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