Regierung hält eigene Vorgaben nicht ein

Flüchtlinge sollen auf Freidhöfen arbeiten – irgendwann

Flüchtlinge sollen auf Freidhöfen arbeiten – irgendwann

Flüchtlinge sollen auf Freidhöfen arbeiten – irgendwann

Kopenhagen
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Friedhof
Foto: dpa

Statt rund 300 sind noch keine 40 Flüchtlinge durch die Regierung in Praktika gekommen. Eine Lösung soll jetzt die Grabpflege sein – doch bis der erste Flüchtling auf einem Friedhof arbeitet, können noch Monate und Jahre vergehen. Von rechtsaußen kommt empörter Protest, nicht gegen die Verzögerung, sondern gegen die Pläne.

Statt rund 300 sind noch keine 40 Flüchtlinge durch die Regierung in Praktika gekommen. Eine Lösung soll jetzt die Grabpflege sein – doch bis der erste Flüchtling auf einem Friedhof arbeitet, können noch Monate und Jahre vergehen. Von rechtsaußen kommt empörter Protest, nicht gegen die Verzögerung, sondern gegen die Pläne.

Die dänische Regierung hat sich ein Ziel gesetzt: Zwischen 259 und 304 Flüchtlingen sollen im Rahmen des Integrationsprojektes IGU bei Regierungsbehörden einen Praktikumsplatz erhalten. Doch Feuereifer kann Dänemarks Regierenden dabei nicht unterstellt werden – denn nach einem halben Jahr sind gerade einmal 38 Praktikumsplätze besetzt.

Einen ganzen Schwung von 60 Arbeitsangeboten hat das Kirchenministerium zu machen – dazu hatte es sich freiwillig verpflichtet. Doch das Ministerium leitete die Verantwortung dann einfach weiter – an die Gemeinderäte, berichtet Avisen.dk. Unter dem Hinweis, dass das Ministerium zu dem Schluss gekommen ist, dass die Friedhofsarbeit die wohl geeignetste Tätigkeit für Flüchtlinge innerhalb des Aufgabensprektrums der Kirche sei.

Der Vorsitzende des Landesverbandes der Gemeinderäte, Søren Abildgaard, hat davon erst vor einigen Tagen zu wissen bekommen. Die Kirche sei dafür bekannt, bei der Integration mitzuhelfen, sagt er, allerdings sei dies bisher auf anderen Wegen geschehen, als Flüchtlinge auf den Friedhöfen arbeiten zu lassen.

Noch hat das Kirchenministerium keinen einzigen Praktikanten in Beschäftigung gebracht. Und den bisher vergangenen sechs Monaten werden viele weitere folgen, bevor der erste Flüchtling sich ans Werk machen kann, verspricht Abildgaard: "Ich glaube, es wäre sehr vernünftig, wenn es eine Einführungsperiode bis Juli 2019 gäbe", sagt er. Man solle nicht damit rechnen, dass die Gemeinderäte sofort startbereit seien, solche neuen Aufgaben bräuchten Zeit.

Am liebsten überhaupt nichts mit Flüchtlingen zu tun hätte unterdessen Christian Langballe, der der Dänischen Volkspartei angehört und ihr kirchenpolitischer Sprecher ist – und zugleich Pastor. "Das geht gar nicht. Das Wort Schweinerei will ich nicht in den Mund nehmen", sagt er, indem er das Wort Schweinerei in den Mund nimmt, und fährt fort: "Aber von dieser Sache distanziere ich mich ausdrücklich." Es sei, sagt er zu Avisen.dk, schließlich nicht die Aufgabe der Kirche, solche Integrationsprojekte in Angriff zu nehmen.

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