Tonaufnahmen des Umweltministers

Esben Lunde Larsen steht erneut in der Kritik

Esben Lunde Larsen steht erneut in der Kritik

Esben Lunde Larsen steht erneut in der Kritik

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Umweltminister Esben Lunde Larsen (Venstre) Foto: Scanpix

Auf Tonaufnahmen ist zu hören, dass der Minister das Recht auf Akteneinsicht für Bürger und Medien eine „Krankheit“ nennt. Medienexperten halten diese Aussage für sehr problematisch.

Auf Tonaufnahmen ist zu hören, dass der Minister das Recht auf Akteneinsicht für Bürger und Medien eine „Krankheit“ nennt. Medienexperten halten diese Aussage für sehr problematisch.

„Ich bin der Meinung, dass es eine Krankheit in unserer Gesellschaft ist, dass zu jeder Kleinigkeit Akteneinsicht verlangt wird.“ So klar nahm Umweltminister Esben Lunde Larsen (Venstre) im November vergangenen Jahres bei einem Treffen mit Mitarbeitern der Umweltbehörde Abstand vom Öffentlichkeitsgesetz, das den Bürger das Recht zur Einsicht in die Arbeitsabläufe der öffentlichen Verwaltung gewehrt. Die Worte des Ministers wurden von einem der Mitarbeiter per Tonaufnahme aufgenommen, der diese an die Zeitung Politiken weitergab.

Die Forschungschefin von Dänemarks Medien- und Journalistenhochschule, Vibeke Borberg, hält die Aussage für äußerst problematisch.

„Das Problem an der Aussage des Ministers ist, dass er das System in Frage stellt, das den Bürgern und Medien die Möglichkeit gibt, die politischen Prozesse zu verfolgen. Er nennt dies eine Krankheit und das ist sehr problematisch“, so Borberg.

Auch wenn es für den Minister sehr zeitaufwendig sei, die Anträge von Akteinsichten zu behandeln, sei dies das Verfahren, für das sich Dänemark entschieden habe und somit auch die Pflicht des Ministers, sich daran zu halten, sagt die Forschungschefin.

Erst vor Kurzem stand der Umweltminister in der Kritik. Anfang April bekam er für das Zurückhalten von Informationen über Fischereiquoten eine Abmahnung, eine sogenannte Nase, vom Folketing.

Mehr lesen

Leitartikel

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Europäischer Erdrutsch“