Corona-Folgen

Einsamkeit unter Studierenden dramatisch gestiegen

Einsamkeit unter Studierenden dramatisch gestiegen

Einsamkeit unter Studierenden dramatisch gestiegen

wt/ritzau
Kopenhagen
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Die Vereinsamung wird bei den Jugendlichen Spuren hinterlassen, meint ein Experte. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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66 Prozent der Studierenden fühlen sich während des Shutdowns vereinsamt. Ein Experte warnt vor den Folgen.

Während der Shutdown immer länger andauert, steigt auch die Zahl der Studierenden an weiterführenden Bildungsstätten, die sich einsam fühlen.

Das zeigt laut „Information“ eine Studie der Gewerkschaft Djøf.

Vor dem Shutdown im März antworteten 25 Prozent der Studierenden, sie würden sich einsam fühlen. Nun sind es ganze 66 Prozent.

 

Man muss nicht unbedingt ein tüchtiger Psychologe der Studentenberatung sein, um zu durchschauen, dass das bei jungen Menschen Spuren hinterlässt.

Thomas Braun, Direktor der Studienberatung

Dem Direktor der Studentenberatung, Thomas Braun, bereitet die Situation Sorgen.

„Der Shutdown dauert jetzt mit kurzen Unterbrechungen fast ein Jahr. Als Folge davon machen Einsamkeit und Mutlosigkeit einen allzu großern Teil der Studienzeit aus. Man muss nicht unbedingt ein tüchtiger Psychologe der Studentenberatung sein, um zu durchschauen, dass das bei jungen Menschen Spuren hinterlässt“, sagt er zu „Information“.

Die weiterführenden Ausbildungen durften nach dem ersten Shutdown erst nach den Sommerferien im September wieder öffnen. Im Herbst kam es zu lokalen Schließungen. Seit 1. Dezember sind die Universitäten und Hochschulen in Kopenhagen und seit Mitte Dezember im ganzen Land wieder zu.

Studium und Freizeit verschwimmen

Die Studie zeigt auch, dass ein hoher Anteil an Studierenden an Stress leidet, und ganzen 78 Prozent mangelt es an Motivation.

Viele fühlen wohl, dass es keine Entschuldigung gibt nicht zu arbeiten, wenn man ohnehin am Computer sitzt.

Kristian Nysom Lassen, Vorsitzender der Djøf-Studenten.

„Es ist deutlich, dass der fehlende Wechsel zwischen Studieren und Freizeit nicht guttut“, sagt der Vorsitzende der Djøf-Studenten, Kristian Nysom Lassen.

„Persönlich spüre ich auch, dass die Disziplin dazu, wann Arbeit und wann Freizeit ist, verschwindet. Viele fühlen wohl, dass es keine Entschuldigung gibt nicht zu arbeiten, wenn man ohnehin am Computer sitzt“, meint er.

Rillo Snerup Rud, Direktor von Ventilen, dass sich mit einsamen Jugendlichen befasst, empfiehlt gegenüber „Information“, die Universitäten sollten mehr unternehmen, um ein soziales Onlinemilieu zu  schaffen.

Bildungs- und Forschungsministerin Ane Halsboe-Jørgensen (Soz.) sagt der Zeitung, sie verhandle mit den Parteien über Hilfen für die Studierenden.

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