Postnord-Krise

In einem Monat wird es ernst

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cvt/Ritzau
Kopenhagen/Stockholm
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Die dänische Post steckt in der Krise. Foto: Scanpix

Der schwer angeschlagene dänische Teil der schwedisch-dänischen Postfusion kommt die schwedischen Steuerzahlern teuer zu stehen. Wirtschaftsminister Damberg lässt jetzt einen Bericht über Ausmaß und Auswege anfertigen.

Der schwer angeschlagene dänische Teil der schwedisch-dänischen Postfusion kommt die schwedischen Steuerzahlern teuer zu stehen. Wirtschaftsminister Damberg lässt jetzt einen Bericht über Ausmaß und Auswege anfertigen.

Wer Schwedens Wirtschaftsminister Mikael Damberg (Soz.) derzeit auf die Post anspricht, hört häufig das Wort Scheidung. Denn in der schwedisch-dänischen Post-Ehe Postnord kracht es gewaltig. Die Dänen, so der Vorwurf aus Schweden, hätten ihren Teil der Hausaufgaben nicht gemacht.

Damberg hat deshalb einen Bericht in Auftrag gegeben, der genau aufschlüsseln soll, was die Konsequenzen einer Trennung für Schweden wären. Das Land hält 60 Prozent der Anteile an Postnord – allerdings nur 50 Prozent des Stimmrechtes. Außerdem soll aus dänischen Fehlern gelernt werden.

"Mein Hauptaugenmerk liegt darauf, den schwedischen Postbetrieb zu schützen und jetzt müssen zwei Dinge geschen", sagt Damberg und zählt auf: "Wir müssen den schwedischen Betrieb weiter umstellen, damit er die Digitalisierung meistert, und dafür brauchen wir ein neues Postgesetz. Und zweitens habe ich um juristische und finanzielle Beratung gebeten, um die Umstellung in Dänemark und die damit verbundenen Kosten zu beleuchten." In einem Monat soll der Bericht vorliegen.

Derzeit könne er eine Trennung nicht ausschließen, sagt Damberg – noch sei es jedoch nicht soweit. "Wir müssen das hier ernsthaft aufarbeiten. Es dürfen jetzt nicht erneut Fehler gemacht werden."

In Dänemark ist durch die Digitalisierung, insbesondere der politisch vorangetriebenen Digitalisierung des öffentlichen Briefverkehrs, die Menge der transportierten Briefe seit dem Jahr 2000 um 90 Prozent gefallen.

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Gerrit Hencke
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