Kommunalwahl

DF greift nach dem ersten Bürgermeisterposten

DF greift nach dem ersten Bürgermeisterposten

DF greift nach dem ersten Bürgermeisterposten

Kopenhagen
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Tobias Birch Johannsen steht kurz davor, seinen Bürgermeisterposten zu verlieren. Foto: Scanpix

Ärger auf der Insel: Obwohl er und seine Partei mehr als ein Drittel der Stimmen bekommen haben, steht der derzeitige Venstre-Bürgermeister von Læsø kurz davor, seinen Posten zu verlieren. Sein Kontrahent von der Dänischen Volkspartei konnte sich die Unterstützung der restlichen Parteien sichern.

Es sieht ganz danach aus, dass die kleine Insel-Kommune Læsø mit Karsten Nielsen von der Dänischen Volkspartei einen neuen Bürgermeister bekommt. Es wäre der erste und vermutlich auch einzige DF-Bürgermeister im Land.

Doch der derzeitige Amtsinhaber, Tobias Birch Johannsen (Venstre), ist davon gar nicht begeistert. Denn, obwohl seine Partei mit 37,1 Prozent der Stimmen die mit Abstand größte Partei der Insel ist, sich vier der neun Mandate des Kommunalrates gesichert und jeder vierte Einwohner der Insel persönlich für Johannsen gestimmt hat, sieht es danach aus, dass er den Bürgermeisterposten keine weiteren vier Jahre besetzen wird.

Denn Karsten Nielsen hat sich mithilfe der Sozialdemokraten und der Læsø-Liste die restlichen fünf Mandate gesichert und will sich nun die Bürgermeisterkette umhängen.

„Beschämend“ und „respektlos“

„Das ist einfach nur beschämend“, sagte Johannsen am Donnerstag zur Nachrichtenagentur Ritzau. „Mehr als ein Drittel aller Wähler hat für uns gestimmt. Læsøs größter Partei wird der Einfluss genommen, das ist verdammt noch mal respektlos unseren Bürgern gegenüber.“

Karsten Nielsen war bisher nicht im Kommunalrat vertreten, da er auf der DF-Liste nur an fünfter Stelle kandidierte. Doch er bekam bei der Wahl am Dienstag mehr persönliche Stimmen als der Spitzenkandidat.

„Wir haben am Wahlabend bereits Gespräche mit unseren Partnern von der Læsø-Liste geführt. Doch das endgültige Ergebnis können wir wohl erst in den nächsten Tagen bekanntgeben“, so Nielsen.

Sorgen darüber, dass ein schlechtes Klima im Kommunalrat herrschen wird, wenn Venstre bei an der Konstituierung nicht beteiligt ist, macht er sich nicht. „Das kann nun einmal passieren. Das ist Politik. Wir hoffen, dass Venstre sich besinnt und an den Verhandlungstisch zurückkommt“, sagt Karsten Nielsen.

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