Umwelt und Natur

Deutsches Spritzverbot setzt dänische Regierung unter Druck

Deutsches Spritzverbot setzt dänische Regierung unter Druck

Deutsches Spritzverbot setzt dänische Regierung unter Druck

jt
Kopenhagen/Berlin
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Scott Olson/Ritzau Scanpix

Die linken Unterstützerparteien der dänischen Regierung sind der Meinung, dass Dänemark in die Fußstapfen Deutschlands treten und ein generelles Roundup-Spritzverbot für die Landwirtschaft einführen sollte.

Ein Verbot gegen Glyphosat, im täglichen Sprachgebrauch auch Roundup genannt, wäre ein riesiger Rückschritt für die dänische Landwirtschaft, die ohne Alternativen dastehen würden. Das meint der Vorsitzende des Landwirtschaftsverbandes Landbrug & Fødevarer, Martin Merrild, nachdem Deutschland überraschend, das auf der ganzen Welt verbreitete, Spritzmittel verbieten möchte. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau.

„Für mich ist es unverständlich, dass Deutschland eine solche Entscheidung ohne tatkräftige Beweise vornimmt“, so Merrild. Die Folgen eines Verbotes seien für die moderne Landwirtschaft verheerend und würden die Arbeit einer grüneren und nachhaltigeren Landwirtschaft zurücksetzen.

Dänische Landwirte verwenden unter anderem Glyphosat zur Bekämpfung von Unkraut auf den Feldern. Zudem soll es eine gleichförmige Ernte sicherstellen. Deutschland verbietet Glyphosat ab 2023, nachdem international lange diskutiert wurde, wie das Spritzmittel unser Trinkwasser, die Menschen und Insekten beeinflusst. Die Unterstützerparteien der Regierung, bestehend aus der Einheitsliste und den Volkssozialisten seien laut Ritzau für ein Verbot von Roundup in Dänemark.

Obwohl das deutsche Verbot zwar „interessant“ sei, wird Dänemark vorerst kein Verbot einführen, meint die dänische Umweltministerin, Lea Wermelin (Sozialdemokraten). Stattdessen werde sie sich über das Verbot mit ihren deutschen Kollegen austauschen.

Die Präsidentin des dänischen Naturschutzvereines, Maria Reumert Gjerding, zweifelt jedoch nicht daran, dass ein Verbot ein Thema bei den kommenden Haushaltsverhandlungen der Regierung sein wird. „Wir haben eine historisch `grüne´ Regierung. Alle Unterstützerparteien haben sich zu einem Verbot von Spritzmitteln verpflichtet“, so Gjerding.

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