Politik
Dänischer Spitzenpolitiker wird der sexuellen Belästigung beschuldigt
Dänischer Spitzenpolitiker wird der sexuellen Belästigung beschuldigt
Spitzenpolitiker wird der sexuellen Belästigung beschuldigt
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Fall Naser Khader: Fünf Frauen berichten über sexuelle Belästigungen und Übergriffe. Parteivorsitzender der Konservativen will vor möglichen Konsequenzen eine gründliche Untersuchung des Falls.
Fünf Frauen klagen den Folketingspolitiker Naser Khader von der Konservativen Volkspartei wegen sexueller Belästigung und grenzüberschreitenden Benehmens an. Der Politiker selbst streitet alles ab.
Die fünf Frauen haben dem Fernsehsender „Danmarks Radio“ über verschiedene Episoden, die zwischen 1999 und 2019 stattgefunden haben sollen, berichtet.
Eine der Frauen ist gebeten worden, ihn zu massieren, eine andere musste aus seiner Wohnung flüchten, nachdem er sie ins Schlafzimmer gezwungen und aufs Bett geworfen hatte, während eine dritte Frau in seinem Büro angeblich gegen die Wand gepresst und unter anderem zum Geschlechtsverkehr gezwungen wurde.
Parteivorsitzender: „Wir nehmen den Fall sehr ernst“
„Wir wollen den Fall gründlich untersuchen, und es wird gegebenenfalls die nötigen Konsequenzen geben“, schreibt er in einer Antwort an „Danmarks Radio".
Polizei und Whistleblower
Pape fordert die Frauen auf, zur Polizei zu gehen, falls sie Opfer eines Verbrechens gewesen sind, und außerdem die Whistleblower-Initiative der Partei zu kontaktieren, damit es „eine ordentliche und faire Behandlung alle Involvierten geben kann“.
Dies gelte, so der Parteivorsitzende, auch für Frauen, die sich noch nicht gemeldet haben, denen aber etwas Ähnliches passiert ist.
Untersuchung unabhängiger Anwälte
Laut der Konservativen Volkspartei sollen unabhängige Anwälte den Fall untersuchen. Dies sei, so Pape Poulsen, „eine Voraussetzung dafür, dass der Fall gründlich untersucht werden kann und er von allen Seiten beleuchtet wird, bevor wir daraus Konsequenzen ziehen".
Naser Khader ist seit Mitte April 2021 krankgeschrieben, nachdem er kritisiert wurde, Teilnehmern der öffentlichen Debatte gedroht zu haben und sich an die Chefs dieser Menschen gewendet hat. Khader hatte sich für sein Verhalten entschuldigt.
Khader: „Anders in Erinnerung“
Zu der neuen Beschuldigung schreibt Naser Khader in einer Antwort an „Danmarks Radio“, dass er die Episoden mit den Frauen „anders in Erinnerung“ habe.
„Ich kann eindeutig sagen, dass ich weder gewalttätig noch bedrohlich den Frauen gegenüber gehandelt habe und auch nicht das Machtverhältnis missbraucht habe“, schreibt Khader.