Wahlen 2017

In Dänemarks neuen Stadträten sind 33 Prozent Frauen

In Dänemarks neuen Stadträten sind 33 Prozent Frauen

In Dänemarks neuen Stadträten sind 33 Prozent Frauen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Ula Vestergaard
Ula Vestergaard (rechts) bei einem Besuch von Mette Frederiksen, Chefin der Sozialdemokraten. Foto: Scanpix

Die Anzahl der weiblichen Mitglieder in den dänischen Kommunalparlamenten ist nur leicht angestiegen. Es wäre besser, wenn das eine Geschlecht nicht derart unterrepräsentiert wäre, heißt es vom Institut für Menschenrechte.

In Dänemarks Kommunalpolitik sind Frauen weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Das bemängelt das Institut für Menschenrechte, nachdem die Stadtratsposten in Dänemarks 98 Kommunen vergeben wurden. In diesem Jahr sind 33 Prozent der Sitze an Frauen gegangen – 2013 waren es noch 30 Prozent, teilt das Institut mit.

Auch bei der Anzahl der Bürgermeisterinnen hat es einen leichten Anstieg gegeben – 14 der 98 Bürgermeister im Lande sind jetzt weiblich, bisher waren es zwölf. Noch immer ein langer Weg bis zur gleichmäßigen Verteilung der Geschlechter, meint Bjarke Oxlund, Leiter der Abteilung für Gleichstellung am Institut für Menschenrechte.

„In der Kommunalpolitik geht es darum, Lösungen zu finden, die uns allen bestmöglich nutzen“, sagt er. „Vom demokratischen Ideal her gesehen, dass unterschiedliche Lebenserfahrungen in den Beschlussfindungen vertreten sein sollten, ist es wichtig, dass das eine Geschlecht in einer Kommunalleitung nicht deutlich unterrepräsentiert ist“, so Oxlund weiter.

Positiv bewertet das Institut, dass es einen Rückgang bei den Kommunen gegeben hat, in denen weniger als 20 Prozent der Stadtratsmitglieder weiblich sind. Dies trifft nun auf sechs Kommunen zu – vorher waren es noch 13. Eine der betroffenen Kommunen ist Thisted, wo nur 18,5 Prozent der Stadträte Frauen sind. Dafür ist die neue Bürgermeisterin eine Frau, und sie möchte sich dafür einsetzen, dass es den Parteien gelingt, bei der kommenden Wahl mehr Frauen an die Spitze der Listen zu setzen.

„Ich weiß, dass die anderen Parteien es selbst einigermaßen Leid sind, dass bei ihnen keine Frauen gewählt wurden“, sagt die Sozialdemokratin Ulla Vestergaard. „Denn es würde uns ein gutes Gleichgewicht bei den zu treffenden Beschlüssen geben, wenn wir widerspiegeln, wie die Gesellschaft aussieht. Sowohl bei Jüngeren, Älteren, Frauen und Männern und so weiter.“

Nur drei der Bürgermeisterinnen wurden im größten Landesteil Jütland gewählt. Auf Fünen gibt es nur männliche Bürgermeister, die restlichen elf Frauen wurden auf Bornholm und Seeland gewählt. Einzige Kommune mit mehr Frauen als Männern im Stadtrat ist Gentofte bei Kopenhagen mit 58 Prozent Frauenanteil. In Kopenhagen selbst sind es 49 Prozent.

Die Zahlen für Nordschleswig (laut menneskeret.dk): Apenrade und Hadersleben je 25,81 Prozent, Sonderburg und Tondern je 29,03 Prozent.

 

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Volker Heesch
Volker Heesch Journalist
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