Verteidigung
Dänemark kauft hochmoderne Leopard-2-Panzer für die Ukraine
Dänemark kauft hochmoderne Leopard-2-Panzer für die Ukraine
Dänemark kauft Leopard-2-Panzer für die Ukraine
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Gemeinsam mit den Niederlanden sollen 14 Panzer vom Typ Leopard 2 aus deutscher Produktion an die Ukraine übergeben werden. Dänemark möchte im Verhältnis zu seiner Größe der größte Geber sein, sagt Außenminister Lars Løkke Rasmussen. Der kleine Beitrag habe hohe Symbolkraft und übe Druck auf andere Länder aus, bewertet ein Experte die Spende.
Dänemark und die Niederlande schenken der Ukraine insgesamt 14 Leopard-2-Panzer. Sie werden ab Anfang 2024 einsatzbereit sein. Das gaben Außenminister Lars Løkke Rasmussen (Moderate) und Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen (Venstre) am Donnerstagmorgen nach einem Treffen im außenpolitischen Ausschuss bekannt.
Der Leopard 2 des deutschen Herstellers Krauss-Maffei Wegmann gilt als einer der leistungsfähigsten und modernsten Panzer der Welt.
„Es handelt sich nicht um dänische Panzer. Sie werden in Zusammenarbeit mit den Niederlanden gekauft“, sagt Troels Lund Poulsen. Einige werden aus Beständen ausgelöst. Die Panzer müssen zunächst repariert und einsatzbereit gemacht werden. Deshalb werden sie erst im nächsten Jahr ausgeliefert, so der Verteidigungsminister.
100 Leopard-1-Panzer bald einsatzbereit
Die ukrainische Führung wünscht sich seit Langem Panzer für den Krieg gegen Russland, das vor gut einem Jahr in das Nachbarland einmarschiert ist.
Polen und Deutschland beispielsweise haben bereits Leopard-2-Panzer in die Ukraine geschickt. Auch Länder wie die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Frankreich haben Panzer an die Ukraine geliefert.
Die Leopard 2 werden nicht die ersten Panzer sein, die Dänemark in die Ukraine schickt. Zusammen mit Deutschland und den Niederlanden hat Dänemark bereits das ältere Modell Leopard 1 A5 gespendet. Mindestens 100 Panzer des Typs werden in den kommenden Wochen für die Ukraine bereitstehen.
Es könnte für Länder, die eher zurückhaltend sind, schwieriger werden, sich zurückzuhalten, wenn ein Land wie Dänemark sich so viel Mühe gibt und jetzt eine weitere Waffenspende ankündigt.
Flemming Splidsboel Hansen, Forscher am dänischen Institut für Internationale Studien
Kosten werden durch Ukraine-Fonds gedeckt
Die Leopard-1-Panzer werden zunächst für die Ausbildung ukrainischer Soldatinnen und Soldaten eingesetzt. Die Kosten für die neue Spende belaufen sich auf eine Milliarde Kronen, wobei sich Dänemark und die Niederlande die Kosten teilen.
Die dänischen Kosten werden durch den milliardenschweren Ukraine-Fonds gedeckt. Er war am 15. März dieses Jahres von einer breiten Mehrheit der Parteien im dänischen Parlament verabschiedet worden. Der Fonds hat einen Gesamtrahmen von etwa 7 Milliarden Kronen im Jahr 2023.
Lars Løkke Rasmussen hat seinen ukrainischen Amtskollegen am Donnerstagmorgen über die neue Spende informiert. „Es ist ein sehr bedeutender Beitrag. Dänemark gehört somit zu den Ländern, die die meisten Panzer für die Ukraine gespendet haben“, so der Außenminister.
Dänemark möchte größtmögliche Unterstützung leisten
Es sei das Bestreben der Regierung, im Verhältnis zur Größe des Landes einer der größten Geber sein zu wollen. „Und das sind wir auch. Aber nicht, weil wir an einem Wettbewerb teilnehmen müssen. Sondern weil es so wichtig ist, dass unsere Freunde in der Ukraine die größtmögliche Unterstützung erhalten“, so Løkke.
Troels Lund Poulsen kann die Nachricht über die Spende der Leopard-2-Panzer mitnehmen, wenn er am Freitag zur US Air Base im deutschen Ramstein reist, wo 50 Länder, die die Ukraine unterstützen, zusammenkommen. Dort werden die Politikerinnen und Politiker über weitere Spenden an die Ukraine beraten.
Panzerspende übt Druck auf andere Länder aus
Flemming Splidsboel Hansen, leitender Forscher am dänischen Institut für Internationale Studien (Dansk Institut for Internationale Studier) sieht die Spende als kleinen Beitrag, der keine unmittelbare Auswirkung auf den Krieg hat. „Aber sie ist bedeutsam. Sie übt Druck auf andere Länder aus.“
Und weiter: „Es könnte für Länder, die eher zurückhaltend sind, schwieriger werden, sich zurückzuhalten, wenn ein Land wie Dänemark sich so viel Mühe gibt und jetzt eine weitere Waffenspende ankündigt.“