Arzneimittel
Corona: Behörde droht Apothekern – die reagieren empört
Corona: Behörde droht Apothekern – die reagieren empört
Corona: Behörde droht Apothekern – die reagieren empört
Apotheker dürfen nicht mehr als eine Schachtel nicht verschreibungspflichtige Medikamente pro Kunde herausgeben. Sonst sollen sie bestraft werden. Die Art und Weise sorgt für Verwunderung.
Um Hamsterkäufen vorzusorgen hat das Gesundheitsministerium Grenzen dafür eingeführt, wie viele Medikamente die Apotheken in Dänemark verkaufen dürfen. Kunden dürfen lediglich die Menge an verschreibungspflichtiger Medizin kaufen, die dem „normalen Verbrauch“ entspricht. Zudem dürfen Apotheken pro Kunde nur jeweils eine Schachtel pro Wirkstoff nicht verschreibungspflichtiger Medikamente aushändigen.
Die Arzneimittelbehörde hat diese Einschränkungen nun noch weiter verschärft und es strafbar gemacht, sie zu übertreten. Die Vorsitzende des Apothekerverbandes (Apotekerforeningen), Anne Kahrs, ist über diese Maßnahme empört.
„Ich finde, dass es ein unglückliches Signal ist, den Apotheken mit Strafen zu drohen. Wir in den Apotheken kämpfen jeden Tag so gut wir können, um den Dänen durch die Coronakrise zu helfen“, wird sie in einer Mitteilung ihres Verbandes zitiert.
Kahrs: Ein Dankeschön wäre angebrachter gewesen
„Ich finde, es wäre angebracht gewesen, danke zu sagen – und nicht, mit Repressalien zu drohen. Denn während andere zu Hause arbeiten können, stehen unsere Mitarbeiter jeden Tag vor 100.000 mehr oder weniger Kranken Personen“, so Kahrs.
„Wir tun dies gerne. Aber sind wir im selben Team, wenn wir mit Strafen bedroht werden?“, fragt sie.
Ihr Verband sei mit den Begrenzungen völlig einverstanden. Dies sei nötig, um ausreichend Medikamente für die Alten, Kranken und Schwachen zu haben. „Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass irgendein Apotheker die Regeln gebrochen haben sollte. Alleine deshalb ist die Strafandrohung schon vollkommen überzogen“, so Kahrs.
Die Apotheken stünden in den vergangenen Tagen unter starkem Druck von Kunden, die sich Medikamente sichern wollen und die Angst haben, dass die Apotheken schließen könnten. Einige Kunden würden sogar „leicht drohend“ auftreten.
Die Apotheken würden „als Teil des Gesundheitssektors“ ganz normal geöffnet bleiben, versichert Kahrs.