Regierungsvorschlag

Bessere Ernährung – aber bitte ohne Bevormundung

Bessere Ernährung – aber bitte ohne Bevormundung

Bessere Ernährung – aber bitte ohne Bevormundung

Kopenhagen
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Foto: Johner Images/ Ritzau Scanpix

Die dänische Regierung hat eine Initiative zur Förderung von gesünderem Essen präsentiert. Die Devise: Solide Informationen statt unseriöser Tipps.

Es soll den Menschen in Dänemark leichter gemacht werden, sich für gesunde Mahlzeiten zu entscheiden. Die Bevölkerung soll unterstützt werden, das erforderliche Wissen zu bekommen, um sich für gesünderes Essen und gute Ernährungsgewohnheiten zu entscheiden.

So lauten Kernsätze der Initiative der Regierung für bessere Ernährung. Umwelt- und Nahrungsmittelminister Jakob Ellemann-Jensen (Venstre) präsentierte das Konzept, das mit 40 Millionen Kronen aus der Staatskasse unterstützt wird, am Mittwoch im Beisein von Kinder- und Sozialministerin Mai Mercado (Konservative), Unterrichtsministerin Merete Riisager (Liberale Allianz) und Älteren- und Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby (Venstre). Hintergrund sind Vorschläge und Analysen einer Expertenkommission, die noch Ellemann-Jensens Amtsvorgänger Esben Lunde Larsen (Venstre) eingesetzt hatte.

Nicht bestimmen, aber aufklären

„Wir sollen als Behörde nicht bestimmen, was die Dänen essen. Doch wir sollten die Informationen über Essen und die Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit liefern, damit alle aufgeklärt die Wahl im Supermarkt und zu Hause treffen können“, so Ellemann Jensen, der  auf gravierende Folgen der Fehlernährung vieler Bürger in Dänemark hinwies, die sich in der Krankheitsstatistik durch  „Lebensstilerkrankungen“ niederschlagen.

Er verwies auf Diabetes, Herz- Kreislauferkrankungen und Krebs.  „Das Thema hat Bedeutung für das Wohlbefinden des einzelnen Menschen und auch für die Volkswirtschaft“, so Jakob Ellemann-Jensen und verwies auf steigende Belastungen des Gesundheitswesens durch Zunahme von Erkrankungen, die durch Fehlernährung gefördert werden.

Fehlernährung hat soziale Ursachen

Das Konzept nimmt besonders auch auf den Umstand Rücksicht, dass Fehlernährung vielfach soziale Ursachen hat. So würden sich laut Regierung vor allem Kinder in Elternhäusern mit geringem Bildungsniveau ungesund ernährt. 

„Wir wissen, dass gesunde Essensgewohnheiten, die im Kindesalter angenommen werden auch im Erwachsenenleben beibehalten werden und damit vielen Erkrankungen im späteren Leben vorbeugen“, so Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby. Es gehe um Gewohnheiten, die auch im hektischen Alltag der Familien bewahrt werden könnten.

Schulen einspannen

Sozial- und Kinderministerin Mai Mercado legt wert auf den Einsatz des Personals bei der Kinderbetreuung, um schon bei den kleinsten Kindern Bewusstsein für gesunde Ernährung zu wecken.  Unterrichtsministerin Merete Riisager will die Schulen für das Thema gesunde Ernährung einspannen. Sie peilt eine Auszeichnung der Einrichtungen an, an der  Eltern das Gesundheitsprofil von Schulen und Kinderbetreuung ablesen können. 

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