Der Tod des ehemaligen Venstre-Vorsitzenden Uffe Ellemann-Jensen war nur ungefähr eine Stunde vor der Abschlussveranstaltung des Volkstreffens (Folkemøde) auf Bornholm bekannt geworden. Er war in der Nacht zum Sonntag im Alter von 80 Jahren verstorben.

Selbstverständlich prägte es auch die Abschlussveranstaltung, während der Uffe Ellemann-Jensen gedacht wurde und gegenüber der Familie Mitleid ausgedrückt wurde.

Bevor Folkemøde-Erfinder Bertel Haarder die diesjährige Veranstaltung beurteilte, sprach er über seinen Parteifreund und Weggenossen.

„Uffe blieb sich immer treu, er hielt an seiner Überzeugung fest“, befand er. Dies galt auch dann, wenn es nicht dem politischen Mainstream entsprach. Und solche Zeitpunkte gab es viele, in der politischen Karriere des überzeugten Europäers und Nato-Anhängers.

Während seiner Zeit als Außenminister gab es lange Zeit eine Mehrheit von Nato-Skeptikern und Rüstungsgegnern im Folketing. Ellemann musste etliche Abstimmungsniederlagen einstecken. Die Niederlage bei der Volksabstimmung 1992 über die Europäische Union dürfte wohl die schmerzlichste seiner Karriere gewesen sein.

Haarder erinnerte daran, dass er selbst diese mit dem für ihn typischen Humor weggesteckt hat. Nachdem die Dänemark kurze Zeit später die überraschen die Fussball-EM gewonnen hatte, sprach er die mittlerweile berühmten Worte: „If you can’t join them, beat them“.

Haarder befand, dass die Geschichte Ellemann bezüglich der EU und Nato recht gegeben habe.

„Heute geben alle ihm recht. Das deutliche Ja bei der Volksabstimmung im Mai war das beste Abschiedsgeschenk, das wir ihm geben konnten“, meinte er.

Er würdigte auch den Einsatz des ehemaligen Außenministers zugunsten der ost- und zentraleuropäischen Länder nach dem Fall der Mauer.

Und dann fügte er noch etwas Privates hinzu: „Es mag viele überraschen, aber er besaß sehr große Empathie“.

Uffe Ellemann-Jensens Kinder, Jakob Ellemann-Jensen und Karen Ellemann waren am Donnerstag vom Folkemøde abgereist, um die letzte Zeit mit ihrem Vater zu verbringen.