Folkemøde

Auszeichnung für europäische Zusammenarbeit bei Vakzinen

Auszeichnung für europäische Zusammenarbeit bei Vakzinen

Auszeichnung für europäische Zusammenarbeit bei Vakzinen

Allinge
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Stine Bosse überreichte Thomas Senderovitz Blumen und einen Scheck. Foto: Walter Turnowsky

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Die Europabewegung hat den ehemaligen Direktor der Arzneimittelebhörde, Thomas Senderovitz, zum „Europäer des Jahres“ gekürt. Gewürdigt wurde sein Einsatz für eine europäische Lösung bei den Covid-Impfstoffen.

Thomas Senderovitz war sichtlich gerührt, als die Vorsitzende der Europabewegung, Stine Bosse, ihm im Rahmen des Folkemødes die Auszeichnung zum „Europäer des Jahres“ überreichte.

Der ehemalige Direktor der Arzneimittelbehörde reiht sich nun in eine Liste ein, auf der wir auch Namen wie Angela Merkel, Manuel Barosso und Joschka Fischer finden.

„Ich fühle gar nicht, dass ich so viel geleistet habe, wie die prominenten Personen, die vor mir diesen Preis erhalten haben“, meinte Senderovitz.

„Das hast du“, unterbrach Bosse seine Dankesrede.

Risiko nationaler Alleingänge

Bis März dieses Jahres war er Direktor der Arzneimittelbehörde. Er war somit nicht nur verantwortlich für das dänische Impfprogramm, sondern befand sich auch im Auge des Orkans bei der europäischen Zusammenarbeit mit den Vakzinen.

Eine Zusammenarbeit, die es am Anfang der Pandemie noch gar nicht gab, wie Bosse in ihrer Laudatio verdeutlichte.

„Damals suchte jedes Land eigene Lösungen. Es drohten Alleingänge der großen Länder, doch eine kleine Gruppe von Forschern und Beamten tat sich zusammen, um eine europäische Lösung zu fördern“, erläuterte die Vorsitzende.

In dieser Gruppe habe Senderovitz eine zentrale Rolle gespielt.

Im Sommer des vergangenen Jahrs einigte sich die EU dann auf den gemeinsamen Einkauf, eine gemeinsame Anerkennung und eine Verteilung der Impfstoffe.

Kritik

Im Winter geriet die EU-Impfstrategie in das Kreuzfeuer der Kritik. Man habe zu wenig eingekauft, auf die falschen Impfstoffe gesetzt, die Anerkennung laufe zu schleppend, lautete die Kritik auch aus Regierungskreisen.

„Du hast auf zahlreichen Pressekonferenzen loyal die Notwendigkeit eine gemeinsame Lösung verteidigt“, sagte Bosse dem Empfänger des Preises.

Dieser meinte, er hätte gar nicht anders handeln können.

„Die Alternative ist für mich nicht denkbar. Es hätte bedeutet, dass sämtliche Länder sich auf lange Zeit vollkommen voneinander hätten abschotten müssen. Ein wirtschaftliches Desaster wäre die Folge gewesen“, meinte er.

Bosse empfahl dann noch Senderovitz' Buch über die dramatischen Monate, „Kapløbet om Vaccinen“.

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