Arbeitsmarkt

Anrecht auf Seniorpension für deutlich mehr Bürger

Anrecht auf Seniorpension für deutlich mehr Bürger

Anrecht auf Seniorpension für deutlich mehr Bürger

Kopenhagen
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Bei der Präsentation der Pläne am Donnerstag Foto: Liselotte Sabroe/Scanpix Ritzau

Die Regierung hat in Sachen Früh-Pensionierung eine Einigung mit DF und den Radikalen erzielt: Pensionären wird der Verbleib auf dem Arbeitmarkt attraktiver gemacht.

Kurz vor Toresschluss, den bevorstehenden Folketingswahlen, haben sich die Regierungsparteien und Dänische Volkspartei sowie Radikale Venstre nach monatelangen Verhandlungen auf eine Neuordnung der Bestimmungen zur Gewährung einer Seniorpension verständigt.

Damit können deutlich mehr Menschen als bisher vor Erreichen des regulären Pensionsalters in den Ruhestand wechseln, wenn sie aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr den Anforderungen des Arbeitslebens gewachsen sind.

Betroffen sind rund 17.000 Arbeitnehmer

Betroffen sind schätzungsweise 17.000 Personen, die vielfach im Rahmen der bestehenden „Seniorpensionsordning“ zwar nicht mehr arbeiten konnten, aber aufgrund fehlenden Anrechts auf eine vorzeitig gewährte Pension auf Sozialhilfe angewiesen waren.

Vertreter von Venstre, Liberaler Allianz, Konservativen, Dänischer Volkspartei und Radikaler Venstre rühmten die Einigung. Sie erspare den betroffenen Bürgern den bisher oft sehr belastenden und oft unwürdigen Weg durch die Instanzen des Gesundheits- und Sozialsystems, die feststellen sollen, ob der betroffene Bürger wirklich ein Anrecht auf die Seniorpension bekommt.

Morten Østergaard, Minister Troels Lund Poulsen (V) und Kristian Thulesen Dahl am Donnerstag Foto: Liselotte Sabroe/Scanpix Ritzau

„Die Absprache kostet zusammengelegt bis 2025 sechs Milliarden Kronen“, erklärte Beschäftigungsminister Troels Lund Poulsen (Venstre). Den betroffenen Bürgern würde nun ein Anrecht auf einen frühzeitigeren Bezug von Ruhestandsbezügen unter klar definierten Bedingungen gewährt, so der Minister.

Zusammen mit dem Chef der Dänischen Volkspartei, Kristian Thulesen Dahl, und Radikalenchef Morten Østergaard kündigte Lund Poulsen an, dass eine Kommission eingesetzt werde, die bis 2021 untersuchen soll, welche Konsequenzen mit der schrittweisen Anhebung des Pensionsalters verbunden sind. Attraktiver gemacht wird die Arbeitstätigkeit von Pensionären durch höhere Einkommensfreibeträge.

Ældre Sagen begrüßt Neuordnung

Michael Teit Nielsen, Vizedirektor der Seniorenorganisation Ældre Sagen, begrüßt die Neuordnung. Er ist zufrieden mit der Ankündigung, dass man von politischer Seite im Auge behalten wolle, ob die Neuregelung in der Praxis den betroffenen Bürgern wirklich zugutekommt.

Weniger positiv reagiert der Vorsitzende der Gewerkschaft 3F, Per Christensen. Er kritisiert, dass die Einigung nicht geklärt habe, welche Behörde künftig über ein Anrecht auf Seniorpension entscheidet.

Neue Seniorpension – bessere Regeln

  • Anrecht haben Bürgerinnen und Bürger, die nur noch sechs oder weniger Jahre bis zur regulären Pension haben.
  • Man muss mindestens 20 bis 25 Jahre gearbeitet haben.
  • Man verfügt nur über die Fähigkeit, 15 oder weniger Stunden wöchentlich zu arbeiten.
  • Die Arbeitsfähigkeit wird aufgrund gesundheitsmäßiger Informationen in Relation zum aktuellen Arbeitsplatz festgestellt.
  • Die Seniorpension umfasst einen Betrag von monatlich 18.875 Kronen für alleinstehende und 16.044 Kronen für Verheiratete.
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Jens Kragh Iversen Sportredakteur
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