Prognose

6.000 Beschäftigte werden frühzeitig in den Ruhestand gehen

6.000 Beschäftigte werden frühzeitig in den Ruhestand gehen

6.000 Beschäftigte werden frühzeitig in den Ruhestand gehen

Ritzau/Walter Turnowsky
Kopenhagen/Horsens
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Staatsministerin Mette Frederiksen hat den Vorschlag auf der Schlachterei Danish Crown in Horsens vorgstellt. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Die Regierung schätzt, dass 38.000 Personen 2022 die Möglichkeit erhalten werden, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, falls der Vorschlag der Regierung eine Mehrheit findet.

Wer 42 Jahre auf dem Arbeitsmarkt war, kann ein Jahr früher in Rente gehen. Nach 43 Jahren sind es zwei Jahre und nach 44 Jahren drei Jahre. So sieht es der Vorschlag der sozialdemokratischen Regierung vor, den sie am Dienstag vorgestellt hat.

Nach Schätzungen der Regierung bedeutet dies, dass 38.000 Personen im Jahr 2022 das Recht bekommen, vorzeitig in Rente zu gehen. Bis 2025 wird diese Zahl auf 49.000 steigen.

Von den 38.000 werden aus Sicht der Regierung, 22.000 von der Möglichkeit Gebrauch machen. 6.000 von ihnen werden aus einer Beschäftigung kommen. Die Übrigen empfangen „Efterløn“ oder eine andere Transferleistung.

Die Anzahl der Beschäftigten, die den Arbeitsmarkt verlassen werden, soll bis 2025 auf 10.000 ansteigen.

Fakt: So sieht der Vorschlag aus

  • Das Recht, vorzeitig in Rente zu gehen, wird aufgrund der Jahre berechnet, die man bei dem erreichten 61. Lebensjahr auf dem Arbeitsmarkt gewesen ist.
  • Ist man mit 61 Jahren 44 Jahre auf dem Arbeitsmark gewesen, kann man drei Jahre früher in Rente gehen. Das heißt, man muss mit 17 Jahren mit der Arbeit begonnen haben.
  • Ist man 42 oder 43 Jahre auf dem Arbeitsmarkt gewesen, kann man ein beziehungsweise zwei Jahre früher in Rente gehen.
  • Perioden mit Arbeitslosengeld, Teilzeit und Mutterschaftsurlaub werden mit angerechnet.
  • Das normale Rentenalter beträgt momentan 65,5 Jahre, wird jedoch in den kommenden Jahren steigen.
  • Personen, die die Kriterien erfüllen, erhalten 13.550 Kronen monatlich vor Abzug der Steuer. Der Betrag wird herabgesetzt, wenn man über zwei Millionen Kronen an eigenem Rentenvermögen angespart hat.
  • Man kann die Auszahlungen durch eine eigene Rente aufstocken.
  • Man kann jährlich 24.000 Kronen dazuverdienen, ohne dass der Betrag reduziert wird.
  • Die Regierung schätzt, die Regelung werde drei Milliarden Kronen kosten.
  • Die drei Milliarden sollen über eine Banksteuer und eine Abschaffung von steuerlichen Abzügen finanziert werden.

„Das Rentnerleben soll gut sein. Es soll einige gute Jahre geben, in denen man Zeit für die Familie hat und welche, um seinen Interessen nachzugehen. Das soll ein Anrecht sein, zu dem man keine Begutachtung braucht“, sagte Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) bei der Vorstellung des Vorschlages.

Die Leistungen sollen 13.550 Kronen pro Monat vor Abzug von Steuern betragen. Um in den Genuss des vollen Betrages zu kommen, darf man maximal zwei Millionen Kronen an eigenen Rentenersparnissen besitzen.

Breite Mehrheit möglich

Unmittelbar zeichnet sich ab, dass Mette Frederiksen eine breite Absprache zu dem Vorschlag landen könnte, allerdings könnte er teurer werden als die drei Milliarden Kronen, die die Regierung bereitstellen möchte.

Die Dänische Volkspartei, SF und die Einheitsliste stehen dem Vorschlag positiv gegenüber, meinen jedoch, mehr Menschen sollten die Möglichkeit erhalten, vorzeitig den Arbeitsmarkt zu verlassen.Auch die Konservativen und die Neuen Bürgerlichen erklären sich beriet zu Verhandlungen. Radikale Venstre waren bislang kritisch gegenüber den Plänen. Auf einer Pressekonferenz Montag zeigte sich der Vorsitzende Morten Østergaard erstmals gesprächsbereit.

Venstre und die Liberale Allianz sind gegen diese Reform.

Kritische Stimmen kommen auch aus der Wirtschaft. „Dansk Industri“ (DI) meint die Reform werde dem Arbeitsmarkt wichtige Mitarbeiter entziehen. Dagegen begrüßt der Verband der kleinen und mittelgroßen Betriebe (SMV Danmark) den Vorschlag, da auch Selbstständige wie zum Beispiel ein Friseurmeister, der als 17-Jähriger in die Lehre gegangen ist, nun vorzeitig in Rente gehen könne.

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