Umwelt und Natur

179.000 Kubikmeter belasteter Boden in Deponie Grindsted

179.000 Kubikmeter belasteter Boden in Deponie Grindsted

179.000 Kubikmeter belasteter Boden in Deponie Grindsted

Vejle
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Das heute zum Konzern Dupont gehörende Unternehmen in Grindsted hat als „Grindstedværk“ bis 1970 im Ortsbereich viele Schadstoffe legal in Deponien „verschwinden" lassen. Foto: JydskeVestkysten

Eine gerade abgeschlossene Untersuchung im Auftrag der Region Süddänemark weist auf große Mengen Schadstoffe aus der Produktion des Unternehmens Grindstedværket hin. Das Gefahrenpotenzial ist noch nicht übersehbar.

Eine im Auftrag der Region Süddänemark erarbeitete Untersuchung weist darauf hin, dass eine seit den 1930er bis in die 1970er Jahre für Ablagerung von Hausmüll, vom Unternehmen Grindstedværket und anderen Firmen genutzte Deponie nicht weniger als 179.000 Kubikmeter belasteten Boden enthält.

Mehr Schadstoffe als erwartet

In einer Pressemitteilung teilt die für die Erkundung und Beseitigung von Altlasten zuständige Region mit, dass besonders problematische Abfälle des Grindstedværket, das Chemikalien und Arzneimittel hergestellt hat, auf einem 32.000 Quadratmeter großen Bereich der Deponie konzentriert sind. „Dieser Grubenbereich ist etwas größer als wir erwartet haben. Es herrscht kein Zweifel, dass wir wieder einmal vor einem Fall sehr umfangreicher Verunreinigung stehen“, so Jørn Lehmann Petersen (Sozialdemokraten), Vorsitzender des Umweltausschusses des Regionsrates Süddänemark.

 

Die Deponie mit Schadstoffen liegt am Ortsrand von Grindsted. Foto: Region Syddänemark

 

Die Altlast am südlichen Ortsrand von Grindsted ist bereits früher von den Umweltbehörden untersucht worden. Bei der jüngsten Begutachtung wurden 40 Bohrungen vorgenommen. 20 Bohrungen sind so ausgeführt worden, dass auch das Grundwasser in der Umgebung analysiert worden kann. Nach Angaben der Region wurden in den Hinterlassenschaften des Grindsedværket u. a. Quecksilber, Pestizide, Arzneimittelreste, Ölverbindungen und chlorierte Lösungsmittel gefunden.

Gefahrenlage unklar

Laut Region ist derzeit nicht geklärt, ob die Mülldeponie ein Risiko für das Oberflächenwasser, wertvolles Trinkwasser oder die Gesundheit der Menschen darstellt. Aus diesem Grund ist die Deponie nicht im Plan zu finden, in dem Maßnahmen zur Entgiftung der bisher zehn größten „Generationenverunreinigungen“ landesweit zusammengefasst sind. Es soll nun geklärt werden, ob diese Deponie ebenso wie Schadstoffe, die vom früheren Werksgelände des Grindstedværket ausgeschwemmt werden, die Grindsted Å vergiften.

Kandidat für Liste schlimmer Fälle

Ist das der Fall, landet auch die Grindsted-Deponie als elfte „Generationenverunreinigung“ im Verzeichnis der dingend zu entgiftenden Altlasten. Die Region Süddänemark hatte vor einigen Monaten eine Untersuchung veröffentlicht, die zeigte, dass die Einwohner der Stadt trotz zahlreicher Belastungen von Flächen keine erhöhte Erkrankungsrate aufweisen.

In Verbindung mit der jüngsten Untersuchung sind auch mögliche Verfahren zur Beseitigung der Schadstoffe betrachtet worden. Das dabei eingesetzte Unternehmen Dansk Miljørådgivning (DMR) hatte mitgeteilt, dass es möglich sei, einen Großteil der Schadstoffe durch Aufgrabung im Grubenbereich zu beseitigen, oder mit thermischen Verfahren Gefahrenstoffe unschädlich zu machen. Andere Methoden kämen infrage, wenn es sich zeigen sollte, dass die Deponie die Grindsted Å verunreinigt, die über die Varde Å Gifte ins Wattenmeer einschwemmt.

 

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