Storstrømsbrücke

Zwei der drei Baufirmen haben keine „weiße Mafiaweste“

Zwei der drei Baufirmen haben keine „weiße Mafiaweste“

Zwei der drei Baufirmen haben keine „weiße Mafiaweste“

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
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Entwurf: Die neue Brücke über den Storstrøm. Foto: Vejdirektoratet

Lediglich eine der drei Baufirmen, die den Auftrag zum Bau einer neuen Storstrømsbrücke bekommen haben, steht auf der „weißen Mafialiste“.

Das Gewerkschaftsmagazin Fagbladet 3F hat die italienischen „weißen Mafialisten“ durchforstet und fand heraus, dass lediglich eine der drei Baufirmen der neuen Storstrømsbrücke auf der Liste zu finden war.

Allgemein ist bekannt, dass die italienische Baubranche ein beliebtes Ziel für die organisierte Kriminalität ist. Korruption und Mafia-Verbindungen gehören zum Alltag, berichtet 3F. Deshalb wurden die „weißen Mafialisten“ ins Leben gerufen. Firmen können eine Aufnahme auf den Listen beantragen, woraufhin die Behörden, Polizei und Gerichte überprüfen, ob die Firmen Verbindungen zur Mafia haben. Ist eine Firma jedoch nicht auf der Liste zu finden, dann heißt das nicht, dass sie gleich auch Verbindungen zur italienischen Mafia haben, erklärt 3F. Eine Aufnahme gilt typischerweise für ein Jahr.

Korruptionsfälle

Am Mittwoch wurde bekannt, dass zwei der drei Baufirmen der Storstrømsbrücke sich in Italien wegen Korruptionsfällen behaupten müssen – die gleichen Firmen, die nicht auf der „weißen Liste“ stehen. Sie haben jedoch eine Aufnahme beantragt – die Untersuchung laufen noch und könnten Jahre dauern, so 3F.

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Die dänische Straßenbehörde hätte bei der Vergabe des Bauauftrages an die italienischen Baufirmen verlangen können, dass diese auf der „weißen Liste“ stehen sollten – tat es aber nicht. Solche fehlenden Untersuchungen der Baufirmen hat auch von politischer Seite Kritik geerntet. „Es ist unverständlich, dass die italienischen Behörden ein solches Werkzeug zur Verfügung stellen und unsere Straßenbehörde diese dann nicht nutzt“, sagt der Sprecher für Beschäftigung der Einheitsliste, Finn Sørensen zu 3F.

Ein Bauherr kann ohne weiteres eine Zertifizierung oder Dokumentation verlangen, die bezeugen kann, dass eine Baufirma nicht in Korruptionsfällen oder die Mafia verwickelt ist, erklärt Gewerbeminister Brian Mikkelsen (Konservative).

3F hat dem Projektleiter der Straßenbehörde die „weißen Listen“ vorgelegt. Er erklärte, dass sie es nicht geschafft hätten, die „weißen Listen“ einzuholen – obwohl diese öffentlich zugänglich sind, berichtet 3F.

 

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