Wenn der indische Premierminister am Dienstag und Mittwoch Dänemark besucht, ist es die Gelegenheit für dänische Unternehmen, auf sich aufmerksam zu machen.

Indien ist eine der größten Wirtschaftsnationen der Welt und verfügt über ein großes Potenzial für den Export dänischer Technologie, insbesondere im Bereich der grünen Energie.

Doch dieses Potenzial wird heute bei Weitem nicht ausgeschöpft, findet Peter Thagesen, stellvertretender Direktor des Wirtschaftsverbandes Dansk Industri (DI).

Dänische Klimalösungen für Indien

Dansk Industri ist am Dienstag Gastgeber eines Treffens zwischen dem indischen Regierungschef Narendra Modi, Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.), Kronprinz Frederik und 16 dänischen Unternehmen aus dem Energie- und Klimasektor.

„Indien ist ein riesiger Markt mit 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern und ist die größte Demokratie der Welt. Aber wir haben eigentlich einen relativ kleinen Handel“, sagt Peter Thagesen.

Die dänischen Exporte nach Indien belaufen sich auf rund 20 Milliarden Kronen pro Jahr.

„Die Zahl ist in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Aber es ist immer noch nur etwas mehr als ein Prozent der gesamten dänischen Exporte. Es gibt also ein riesiges Potenzial für mehr Handel“, sagt Peter Thagesen.

Grüne Energie auf der Tagesordnung

Anlass für den offiziellen Besuch in Indien ist eine grüne strategische Zusammenarbeit, die Dänemark und Indien im Jahr 2020 eingegangen sind.

Klima und grüne Energie werden daher während des Besuchs von Regierungschef Modi ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Dies teilte Mette Frederiksen in einer Erklärung des Staatsministeriums vor dem Besuch mit.

„Dänemark kann dazu beitragen, den grünen Wandel in Indien zu beschleunigen. Ein grüner Übergang, der sowohl dem Klima zugutekommt als auch dazu beiträgt, die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen zu verringern“, so die Staatsministerin.

Sie fügte hinzu, dass der grüne Übergang seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine besonders wichtig geworden ist.

Technologien gegen Wasserverschwendung

Laut Peter Thagesen werden die dänischen Unternehmen der indischen Delegation unter anderem Technologien vorstellen, mit denen die Wasserverschwendung reduziert, die Energienutzung optimiert und erneuerbare Energie erzeugt werden kann.

„Oft wissen sie nicht, welche Lösungen für die großen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, erforderlich sind. Der Besuch ist eine einzigartige Gelegenheit für dänische Unternehmen, ihr Angebot zu präsentieren und zu erläutern. Das ist eine fantastische Marketingmöglichkeit“, sagt er.

Es ist das erste Mal seit 20 Jahren, dass ein indischer Premierminister zu einem offiziellen Besuch nach Dänemark kommt. In der Zwischenzeit gab es eine lange Periode diplomatischer Zurückhaltung nach dem Fall des Aktivisten Niels Holck. In den 1990er Jahren war er an der Lieferung von Waffen an die indische Gruppe Ananda Marga beteiligt.

Mette Frederiksen hatte Indien und Premierminister Modi im vergangenen Herbst besucht.