Finanzen

Stimmen zum Haushalt: Leicht zu „verkaufen“

Stimmen zum Haushalt: Leicht zu „verkaufen“

Stimmen zum Haushalt: Leicht zu „verkaufen“

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
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Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

Die Haushaltsabsprache der Regierung erntet Lob und Kritik in der Politik und Wirtschaft. Wir haben einige Stimmen zusammengetragen.

Was lange währt, wird endlich gut. Das hat womöglich der dänische Finanzminister Nicolai Wammen (Sozialdemokraten) gedacht, als er am späten Montagabend den Haushalt für 2020 präsentierte, der mit dem 2. Dezember sehr spät vereinbart wurde.

„Der Nordschleswiger“ hat einige Stimmen zum Haushalt aus Politik, Wirtschaft und dem sozialen Bereich zusammengetragen:

Erik Holstein, politischer Kommentator der Online-Zeitung „Altinget“:

„Weil es kein Spar-Haushalt ist, ist dieser leicht an den Bürger zu verkaufen. Er beinhaltet viele populäre Initiativen. Zudem gibt es, anders als zu Løkke-Zeiten, keine Verlierer. Alle Parteien der Vereinbarung haben einige ihrer Steckenpferde in den Haushalt integriert bekommen.“ 

Jakob Ellemann-Jensen, Parteivorsitzender von Venstre:

„Man sagt, dass es ein roter Haushalt ist, weil viel Geld investiert wird. Und dann an zweiter Stelle will man herausfinden, wie dieser finanziert werden soll. Es ist ein Haushalt der es teurer macht, ein dänischer Bürger zu sein.

Uffe Elbæk, Parteivorsitzender der Alternativen:

„Das ist der grünste, klügste und progressivste Haushalt, den es je gab. Wir haben die Kürzungen im Kulturbereich stoppen können.“

Thomas Søby, Chefökonom beim Wirtschaftsverband Dansk Metal:

„Es ist ein starker Haushalt. Wir freuen uns, dass die Ausbildungsinstitutionen nicht länger von Kürzungen betroffen und die Berufsausbildungen mit mehr Geld unterstützt werden. Das ist unsere Zukunft. Deshalb gibt es von unserer Seite einen Schulterklopfer.“

Martin Merrild, Vorsitzender des Landwirtschaftsverbandes Landbrug & Fødevarer:

„Dass wir in der Landwirtschaft nun finanzielle Mittel für das Brachliegen von landwirtschaftlichen Feldern bekommen sollen, ist eine gute Nachricht. Dafür haben wir lange gekämpft. Die grüne Umstellung ist eine Gesellschaftsaufgabe. Obwohl diese Initiative uns nicht ins Ziel befördert, ist es ein wichtiger Schritt.“

Per Christensen, Vorsitzender der Gewerkschaft 3F:

„Es ist ein seriöser Haushalt, der sich um einige der ganz großen gesellschaftlichen Herausforderungen kümmert. Meiner Meinung nach ist der Haushalt für 2020 ein wichtiger Schritt von den Steuersenkungen der früheren Regierung hin zu Klima und Wohlfahrt. Zugleich fokussiert der kommende Haushalt auch auf den Arbeitnehmer.“

Anni Sørensen, Landesvorsitzende des Vereins für Menschen mit Behinderungen LEV:

„Das Gesamtbild des Haushaltes zeigt eine relativ bescheidene Priorisierung von Menschen mit Behinderungen. Das ist einfach zu mager und stimmt nicht mit den Versprechen des Wahlkampfes, wo drei Parteien der Vereinbarung mit positiven Vorschlägen kamen, überein. Wenn sie glaubwürdig sein wollen, dann muss im nächsten Haushalt mehr im Bereich der Behinderungen passieren.“

 

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