Steuerpolitik

Steuerreform mit Plus für alle Bürger

Steuerreform mit Plus für alle Bürger

Steuerreform mit Plus für alle Bürger

Kopenhagen
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Kristian Jensen, Karsten Lauritzen, Simon Emil Ammitzbøll und Brian Mikkelsen präsentierten die Steuerreform. Foto: Scanpix

Besteuerung der Arbeitseinkommen soll gesenkt werden, Autoabgaben schrumpfen und Sparen für Altersversorgung soll attraktiver werden.

Finanzminister Kristian Jensen (Venstre) hat das seit Tagen diskutierte Programm der Regierung zur Steuer- und Abgabensenkung präsentiert. Der Minister kündigte an, dass alle Einkommensgruppen von dem Konzept profitieren würden, das Entlastungen in Höhe von 23 Milliarden Kronen im Zeitraum bis 2025 vorsieht. Es solle sich wieder mehr lohnen zu arbeiten. Und es solle billiger werden, Däne zu sein, so die Schlagworte in der Pressemitteilung des Finanzministeriums. Teil des Konzeptes sind auch Anreize, mehr Geld für die Altersversorgung zur Seite zu legen.

 „Wir erhöhen den Gewinn daraus, wieder Arbeit zu bekommen, wir machen es attraktiver, mehr Zeit in den Job zu investieren, und wir sichern, dass es sich lohnt, für die Pension anzusparen“, so Kristian Jensen. Und der Finanzminister fügte im feierlichen Ton hinzu: „Das ist wichtig für die Volkswirtschaft und es ist im höchsten Grade zur Freude der hart arbeitenden Dänen, die mehr Geld in die Hände bekommen.“

Und es folgen weitere gute Nachrichten für konsumfreudige Bürger, denn bei den Auto-Zulassungsabagben will das Regierungslager eine einheitliche Besteuerung der Fahrzeuge von 100 Prozent durchsetzen. Bisher sind es 105 Prozent für die ersten 106.000 Kronen und 150 Prozent für wertvollere Wagen. Somit würden vor allem teure Autos weniger mit Abgaben belastet.

Zu den Details der Entlastungen bei der Einkommensbesteuerung zählt eine gezielte Entlastung unterer Einkommensgruppen um jährlich bis zu 4.500 Kronen. Der Anteil am  Einkommens, der nicht besteuert wird, soll erweitert werden.  Auch bei den Besserverdienenden wird ein warmer Regen in Aussicht gestellt, falls die Regierung aus Venstre, Liberaler Allianz und Konservativen die nötigen Stimmen im Folketing zusammen bekommt. Die bisherige Deckelung des Beschäftigungsfreibetrags soll gestrichen werden, was  eine Reduktion der marginalen Besteuerung um  2,7 Prozent nach sich ziehen würde. Einkommen von jährlich über 394.400 Kronen kommen in den Genuss erhöhter Job-Freibeträge.

Wirtschafts- und Innenminister Simon Emil Ammitzbøll (Liberale Allianz) erklärte, man sorge für eine echte steuerliche Entlastung. „Das sind große, reelle Steuererleichterungen. Das ergibt mehr privaten Wohlstand. Das ergibt Wachstum und Beschäftigung“,  lobte der Minister das Gemeinschaftswerk  der Dreiklee-Koalition Erwerbsminister Brian Mikkelsen (Konservative)   freute sich über die angestrebten Neuregelungen  bei der Altersversorgung.  „Es sollte sich wieder lohnen, für die Pension zu sparen. Es darf nicht sein, dass viele Dänen es unterlassen, in eine private Altersversorgung einzuzahlen,  weil man nicht eine Kronen dabei herausbekommt, wenn man öffentliche Leistungen und Steuern berücksichtigen muss“, so Mikkelsen.

Steuerminister Karsten Lauritzen erklärte, dass ein Durchschnittsverdiener zwischen 5.000 und  9.400 Kronen im Jahr mehr zur Verfügung bekommt.
Mit dem neuen Konzept wird auch  die seit Bildung der Kleeblatt-Regierung umstrittene  Besteuerung von Spitzenverdiensten gesenkt, indem die bereits beschlossene Anhebung der Einkommensgrenze, ab der die Spitzensteuer erhoben wird, von 2022 auf 2018 vorgezogen wird.

Die Ansparung von privaten Pensionsrücklagen soll auch durch Einbeziehung der Beträge in den Beschäftigungsfreibetrag angekurbelt werden. Entfallen soll nach Vorstellungen der Regierung auch die Ausgleichssteuer bei Pensionsauszahlungen.

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