Stiftung

Städte in Randbereichen sollen ländliche Räume stärken

Städte in Randbereichen sollen ländliche Räume stärken

Städte in Randbereichen sollen ländliche Räume stärken

cvt/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Altstadt
Foto: Sarah Heil

Die Einwohnerzahlen in Dänemarks Randgebieten sinken drastisch. Die Realdania-Stiftung pumpt jetzt Millionenbeträge in die Städte in diesen Gebieten. Sie sollen dazu beitragen, das Umland aufzuwerten.

Während immer mehr Häuser auf dem Flachen Land leer stehen, wachsen die größeren Städte in Dänemarks Randbereichen. Eine Entwicklung, die weit mehr Kommunen als bisher nutzen sollten, um ihre zentralen Orte zu Wachstumsmotoren auch für das Umland zu machen. Das meint die Realdania-Stiftung, die entschieden hat, in den kommenden Jahren 73 Millionen Kronen an eine Reihe von Kommunen zu verteilen.

Mit dem Geld sollen die Kommunen vor allem die Stadtzentren entwickeln, die als Motor der Entwicklung betrachtet werden. „Ein funktionierender Hauptort hat große Bedeutung dafür, ob es attraktiv ist, in den Randgebieten zu leben. Wenn der Hauptort fällt, wird es zu schwer“, sagt Anne Skovbro, „Philanthropie-Direktorin“ bei Realdania.

„Die größeren Orte in den Randgebieten haben das Potenzial, für ein größeres geografisches Gebiet der Dynamo zu sein. Aber weil auch die Hauptorte von der gesellschaftlichen Entwicklung betroffen sind, ist es wichtig, dass die Kommunen aktiv dazu Stellung beziehen, wie es um Leben und Aktivität im Stadtzentrum bestellt sein soll“, sagt sie.

„Viele Kommunen haben die Aufgabe noch nicht angenommen“

Weniger Geburten, mehr ältere Mitbürger – so sieht die Wirklichkeit in den Randgebieten heute aus. Zugleich verschwinden die traditionellen Gewerbe, die Einkaufsmuster ändern sich, weil der Einzelhandel zunehmend außerhalb der Stadtzentren liegt und immer mehr Waren über das Internet bestellt werden.

Anne-Mette Hjalager, Professorin am Zentrum für die Erforschung ländlicher Räume der Süddänischen Universität, fordert hier die Politik zum Handeln auf. „Viele Kommunen haben die Aufgabe noch nicht angenommen, viele Hauptorte in den Kommunen sind also in bedauernswertem Zustand mit verfallenen Häusern und von Geschäften verlassenen Stadtzentren“, sagt sie.

„Doch die Kommunen müssen hier Führung zeigen, auch in schwierigen Zeiten. Es ist schließlich alles andere als sicher, dass die beste Platzierung eines neuen Lidl-Marktes die ist, die Lidl selbst auswählt“, sagt sie.

Mehr lesen

Diese Woche In Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Hurra, der Kindersegen ist ausgeblieben!“
Amelie Petry, Wencke Andresen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.