Sparplan

Postnord: Es geht ums Geld

Postnord: Es geht ums Geld

Postnord: Es geht ums Geld

Ritzau/kj
Kopenhagen
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In den vergangenen Jahren hat sich Postnord in Dänemark von über 10.000 Mitarbeitern aufgrund von Sparmaßnahmen getrennt. Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

Ein großer Sparplan verbessert das Ergebnis von Postnord in Dänemark. Der Briefzusteller verliert jedoch weiterhin Geld.

Obwohl im vergangenen Jahr Fortschritte erzielt wurden, verliert Postnord Dänemark weiterhin Geld. Der dänische Teil von Postnord verzeichnet 2019 ein Defizit von 64 Millionen Kronen, wie der am Donnerstag veröffentlichte Jahresabschluss zeigt.

Dies ist das Ergebnis eines großen Sparplans, der in den vergangenen Jahren umgesetzt wurde. Die Post hat Milliarden für die Entlassung von Tausenden Angestellten ausgegeben, die in vielen Fällen als Beamte beschäftigt waren. In den vergangenen Jahren hat sich Postnord in Dänemark von über 10.000 Mitarbeitern getrennt. Mittlerweile sind es nur noch 6.000.

Verbesserung gegenüber den vergangenen Jahren

Gegenüber 2018 verbesserte sich das Ergebnis von einem Minus von knapp 300 Millionen Kronen. „Man kann mit einem negativen Ergebnis nie zufrieden sein, aber wir sind froh darüber, dass wir im dänischen Teil von Postnord bedeutende Fortschritte erzielt haben“, sagt Peter Kjær Jensen, Direktor von Postnord in Dänemark. „Wir hatten in der Vergangenheit deutlich schlechtere Ergebnisse, und in diesem Licht sind wir stolz auf das Ergebnis von 2019“, ergänzt er. Er hofft, dass Postnord Dänemark 2020 oder 2021 ein positives Ergebnis liefern kann.

Anzahl der Briefe um 75 Prozent gesunken

Die Post steht wegen des Rückgangs des Briefgeschäftes unter Druck. So ist die Anzahl der Briefe in den vergangenen zehn Jahren um 75 Prozent gesunken. Heutzutage liegt der Schwerpunkt auf der Herausgabe von Paketen, die aufgrund des zunehmenden E-Commerce schnell wachsen. Postnord hat sich jedoch weiterhin zum Ziel gesetzt, das Eintreffen von Briefen im ganzen Land sicherzustellen. Dies ist ein kostspieliges Unterfangen.

Obwohl immer mehr digital passiert, muss man bedenken, dass es immer noch 400.000 Dänen gibt, die keine E-Boks haben, sondern auch postalisch von den Behörden kontaktiert werden müssen.

Peter Kjær Jensen, Direktor von Postnord in Dänemark

Kurz vor Weihnachten musste das Folketing 100 Millionen Kronen für Postnord bereitstellen und verlängerte damit den bestehenden Postvertrag um ein halbes Jahr, sodass das Unternehmen bis zum 30. Juni für die Verteilung der Briefe im ganzen Land sorgen kann.

Verhandlungen um neuen Vertrag

Derzeit wird im Folketing über einen neuen Postvertrag verhandelt, der auch an ein anderes Unternehmen gehen könnte. Peter Kjær Jensen betont, dass es letztendlich den Eigentümern des Unternehmens – der dänischen und der schwedischen Regierung – obliegt, über die Zukunft des Unternehmens zu entscheiden.

Er sieht jedoch eine Notwendigkeit für die Zustellung von Briefen im ganzen Land und dass es keinen Raum für große Preiserhöhungen beim Porto gibt. „Grundsätzlich ist das Briefzustellen nicht rentabel, da es weitaus weniger Briefe als zuvor gibt. Gleichzeitig halten wir einen landesweiten Postdienst für erforderlich. Obwohl immer mehr digital passiert, muss man bedenken, dass es immer noch 400.000 Dänen gibt, die keine E-Boks haben, sondern auch postalisch von den Behörden kontaktiert werden müssen“, sagt Peter Kjær Jensen.

Mehrere Parteien seien auch bereit, Postnord in eine dänische und eine schwedische Sektion aufzuteilen. Das Transportministerium will bis zum März untersuchen, was eine Trennung kosten würde.

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