Gesundheit

Krankenpflegepersonal weitet Streik aus

Krankenpflegepersonal weitet Streik aus

Krankenpflegepersonal weitet Streik aus

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Weitere 700 Krankenschwestern und -pfleger werden ihren streikenden Kolleginnen und Kollegen anschließen, so der Dansk Sygeplejeråd. Foto: Ida Guldbæk Arentsen/Ritzau Scanpix

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Der laufende Streik der Krankenschwestern wird zum 10. August um 702 Personen ausgeweitet. Das teilt die Gewerkschaft Dansk Sygeplejeråd mit.

Die Gewerkschaft Dansk Sygeplejeråd kündigt an, dass der aktuelle Streik des Krankenpflegepersonals um weitere 702 Mitglieder in den Regionen ausgeweitet wird. Das teilte die Gewerkschaft am Montag in einer Pressemitteilung mit.

Am 19. Juni sind fast 5.000 Krankenschwestern und -pfleger in den Streik getreten, nachdem Dansk Sygeplejeråd zweimal die zwischen Arbeitgebenden und Angestellten in den Kommunen und Regionen ausgehandelte Tarifeinigung abgelehnt hatten.

Die 5.000 Krankenpflegekräfte repräsentieren etwa ein Zehntel aller Mitglieder des Dansk Sygeplejeråd.

Nicht genug Aufmerksamkeit

Die Vorsitzende der Gewerkschaft, Grete Christensen, hatte sich vergangene Woche überrascht gezeigt, dass der Streik nicht mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.

„Weder Arbeitgebende noch Politikerinnen und Politiker haben sich auf Christiansborg zu diesem Thema geäußert. Deshalb dehnen wir den Konflikt aus, um zu sehen, ob wir nicht doch eine Reaktion bekommen können“, so Christensen.

Kein Streik auf kritischen Stationen

Es ist kein Zufall, welches Krankenpflegepersonal zum Streik aufgerufen wird. Besonders kritische Stationen, wie zum Beispiel Krebsstationen, sind von der Arbeitsniederlegung ausgenommen. Außerdem gibt es Pläne, dass die Notfallbereitschaft auf den Stationen in Kraft tritt, die von dem Streik betroffen sind.

Laut der Gewerkschaft wird die Ausweitung des Streiks in Abteilungen mit geplanten Operationen, Anästhesie, Aufwachräumen, Ambulanzen und einigen IT-Funktionen stattfinden.

Erstmals auch Kinder betroffen

Als Neuerung werden auch Kinder von dem Streik betroffen sein. Dies liegt daran, dass der Streik im erweiterten Maße geplante Operationen – auch bei Kindern – beeinflussen wird.

„Das ist anders als in der ersten Phase des Streiks, aber weil wir glauben, dass es umsetzbar ist“, so Grete Christensen.

Sie berichtet auch, dass es keinen Dialog mit dem Verhandlungsführer der Regionen, Anders Kühnau (Soz.) von der Region Mitteljütland, gegeben hat, seit klar wurde, dass das Krankenpflegepersonal die letzten Angebote für einen Tarifvertrag abgelehnt hat.

Deshalb, so Grete Christensen, schmieden die Krankenschwestern und -pfleger ständig Pläne, wie sie den Streik verschärfen können, wenn er keine Reaktion der Arbeitgeber hervorruft.

„Wir werden auch weiterhin Pläne haben, wie wir den Streik in den kommenden Wochen möglicherweise ausweiten können“, so die Gewerkschaftsvorsitzende.

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