Corona-Maßnahmen

Corona-Hilfspakete für Unternehmen laufen aus

Corona-Hilfspakete für Unternehmen laufen aus

Corona-Hilfspakete für Unternehmen laufen aus

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Wirtschaftsminister Simon Kollerup (Soz.) hat zusammen mit einer breiten Mehrheit der Stimmen im Folketing beschlossen, die Corona-Hilfspakete für Unternehmen zu beenden. (Archiv) Foto: Olafur Steinar Gestsson/Ritzau Scanpix

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Aufgrund der guten Wirtschaftslage und der Aufhebung der Corona-Restriktionen hat das Folketing jetzt das Ende der Corona-Hilfspakete für Unternehmen beschlossen.

Eine breite Mehrheit im Folketing hat beschlossen, die Hilfspakete, die im Zuge der Corona-Pandemie eingeführt wurden, um Unternehmen unter die Arme zu greifen, auslaufen zu lassen.

Das teilt das Wirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung mit. Es wird jedoch weiterhin Hilfsangebote für besonders schwer betroffene Unternehmen geben.

„Wir leben jetzt in einer Gesellschaft ohne Corona-Restriktionen. Und das hat große Bedeutung für dänische Firmen, von denen die allermeisten wieder gute Umsätze erzielen“, schreibt Wirtschaftsminister Simon Kollerup (Soz.) in der Pressemitteilung.

Große Mehrheit für Ende der Hilfspakete

Die Vereinbarung zum Auslaufen der Hilfspakete wurde zwischen der Regierung, Venstre, der Dänischen Volkspartei, den Volkssozialisten, Radikalen, der Einheitsliste, den Konservativen und der Alternative eingegangen.

Während der Corona-Pandemie hatten sich die Parteien auf Hilfszahlungen und Kredite für Unternehmen in Milliardenhöhe geeinigt. Doch mit zunehmendem Impffortschritt und dem Wegfall der Corona-Restriktionen hat die Wirtschaft wieder kräftig an Fahrt aufgenommen.

Aufschwung führt zu Arbeitskräftemangel

Der Aufschwung ist sogar so kräftig, dass inzwischen in mehreren Bereichen Arbeitskräftemangel herrscht.

„Momentan stehen wir sehr viel stärker, als wir es noch vor einigen Monaten zu hoffen gewagt hätten. Das ist einer verantwortungsvollen Wirtschaftspolitik und einem umfassenden Einsatz der Bevölkerung und den Unternehmen zu verdanken“, schreibt Simon Kollerup.

Weiterhin Hilfe für besonders schwer betroffene Unternehmen

Die Parteien haben sich allerdings darauf verständigt, die Hilfen für die Unternehmen zu verlängern, die besonders schwer von den Corona-Folgen betroffen sind. Das gilt beispielsweise für den Tourismussektor, der weiterhin mit Reisebeschränkungen in anderen Ländern zu kämpfen hat.

Unternehmen, die auch weiterhin einem Umsatzrückgang von mehr als 45 Prozent gegenüberstehen, werden deshalb ihre Fixkosten noch bis zum Jahresende gedeckt bekommen.

„Viele Unternehmen in der Tourismus- und Erlebnisbranche stehen nach zwei Sommern mit wenigen internationalen Touristen und Reisebeschränkungen in Dänemark und im Ausland mit leeren Kassen dar. Es ist deshalb sehr wichtig und auch erfreulich, dass die Kompensationsregeln für die am stärksten betroffenen Branchen bis zum Jahresende verlängert werden, so dass Unternehmenspleiten und Arbeitsplatzverluste verhindert werden können“, schreibt Henriette Søltoft, stellvertretende Direktorin beim Branchenverband Dansk Industri, in einem Kommentar.

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