Staatsbesuch

USA begrüßen verstärkte Überwachung der Arktis

USA begrüßen verstärkte Überwachung der Arktis

USA begrüßen verstärkte Überwachung der Arktis

Kopenhagen
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US-Außenminister Antony Blinken begrüßt den Kollegen aus Grönland, Pele Broberg - im Hintergrund: Jenis av Rana von den Färöern und Jeppe Kofod Foto: Mads Claus Rasmussen / Ritzau Scanpix

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Der amerikanische Außenminister, Antony Blinken, lobt die verstärkte militärische Präsenz Dänemarks im Nordatlantik. Der Blick geht dabei auch nach Russland.

In großen Teilen der Arktis und des Nordatlantiks ist Dänemark und damit die Nato sozusagen blind. Man weiß nicht genau, wer sich in den Gewässern und im Luftraum alles so tummelt. In Zeiten wo sowohl Russland als auch China verstärktes Interesse an der Arktis zeigen, ist das alles andere als eine angenehme Situation.

Um Abhilfe zu schaffen, hat das Folketing beschlossen, eine große Radarstation auf den Färöern zu bauen und die Gewässer vor Grönland mit Drohnen zu überwachen.

Diese Initiative begrüßte US-Außenminister Antony Blinken während seines Besuches in Kopenhagen am Montag.

„Dänemark macht einen wichtigen Schritt mit einer Investition von 1,5 Milliarden Kronen getan“, sagte er bei einer Pressekonferenz.

Russische Aufrüstung

Zuvor hatte er sich mit dem dänischen Außenminister Jeppe Kofod (Soz.), und seinen Amtskollegen Pele Broberg aus Grönland und Jenis av Rana von den Färöern getroffen. Hier wurde unter anderem die Initiative zu einer besseren Überwachung der Arktis erörtert.

„Dies gibt durch Technologie die Kapazität, an jedem beliebigen Zeitpunkt zu wissen, wer was wo macht. Das ist wichtig, um die Sicherheit zu gewährleisten“, so Blinken.

Russland hat in den vergangenen Jahren Militärstützpunkte in der Arktis wiedereröffnet und ausgebaut.

„Diese haben in erster Linie defensive Kapazitäten, aber auch offensive“, sagt der dänische Außenminister Jeppe Kofod.

Treffen im Arktischen Rat

Sowohl Blinken als auch Kofod betonten, dass es dennoch wichtig sei, die Arktis als eine Region niedriger Spannung zu bewahren. Beide reisen, wie auch die Kollegen aus Grönland und von den Färöern, zur Sitzung des Arktischen Rates in Reykjavik.

„Dänemark spielt hier eine Schlüsselrolle, denn als einziges Land ist es sowohl Mitglied der Nato, der EU als auch des Arktischen Rates“, betonte Blinken.

Blinken hatte sich bereits am Vormittag mit Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) getroffen. Anschließend wurde er von Königin Margrethe und Kronprinz Frederik empfangen.

Bei den Gesprächen ging es auch um den Konflikt zwischen Israel und Palästina, Klimafragen und Menschenrechte.

Nach dem Treffen auf Island wird der US-Außenminister Grönland besuchen.

 

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