Finanzpolitik
Steuern von Unternehmen: Dänemark verliert Milliarden an EU-Länder
Steuern von Unternehmen: Dänemark verliert Milliarden an EU-Länder
Steuern von Unternehmen: Dänemark verliert Milliarden an EU-Länder
Die dänische Staatskasse muss jährlich auf Steuereinnahmen von rund 3,5 Milliarden Kronen verzichten, da Unternehmen ihre Gewinne lieber in anderen EU-Länder versteuern lassen.
Dänemark gehört zu den Verlierern, wenn es darum geht, an Steuereinnahmen von großen Unternehmen zu kommen. Der Grund: In anderen Ländern fällt der zu entrichtende Steuersatz auf Unternehmensgewinne weitaus geringer aus.
Forschungsprojekt untersucht Geldströme
Wie groß die Verluste für Dänemark sind, hat ein Forschungsprojekt untersucht, das Zahlen von Großbanken in aller Welt analysiert hat. Der Sender DR hat die Analyse genauer betrachtet. Ziel war es, herauszufinden, wo die Konzerne ihr Geld vornehmlich versteuern, welche Länder davon profitieren und wer dadurch Steuergelder verliert.
Die Untersuchung des Geldstroms zeigt: Dänemark hat im Jahr 2015 1,5 Milliarden Kronen an Steuern aus Gewinnen nicht erhalten, da Unternehmen ihr Geld in Irland versteuert haben statt in Dänemark.
670 Millionen Steuergelder gingen in die Staatskasse von Luxemburg, und 572 Millionen Kronen nahmen die Niederlande anstelle Dänemarks ein.
Unternehmen handeln legal
„Zunächst einmal ist das gesetzlich vollkommen zulässig“, sagt Ludvig Wier, einer der Forscher des Projektes. „Wir haben in der EU ein derart löchriges Steuersystem, dass man es vollkommen legal tun kann“, so der Doktorand von der Kopenhagener Universität. In Irland liegt die Unternehmenssteuer bei 12,5 Prozent, in Dänemark bei 22 Prozent.