EU-Wahl

EU-Wahl in Dänemark: „Eine Wahl zwischen Europa oder Chaos“

EU-Wahl in Dänemark: „Eine Wahl zwischen Europa oder Chaos“

EU-Wahl in Dänemark: „Eine Wahl zwischen Europa oder Chaos“

jt
Kopenhagen
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Regierungschef Lars Løkke Rasmussen (r.) mit Sohn Bergur Foto: Philip Davali / Ritzau Scanpix

Mehrere Parteivorsitzende haben am Sonntagmittag ihre Stimme zur Europawahl abgegeben und fordern die Bürger dazu auf, ihr demokratisches Recht ebenso zu nutzen.

„Es ist eine schwierige Wahl. Wir haben nur gute Kandidaten bei Venstre. Aber ich denke, dass der Haussegen schief hängen würde, wenn ich nicht mein Kreuz bei Bergur (Sein Sohn, Red.) setzen würde“, erklärte der dänische Regierungschef Lars Løkke Rasmussen (Venstre), dessen Sohn zur EU-Wahl für Venstre kandidiert. Laut Løkke müsse die EU im Bereich der Klima- und Migrationspolitik enger zusammenarbeiten. „Wichtig ist, dass die EU bei den großen Herausforderungen zusammensteht, während die einzelnen Details von den EU-Mitgliedsländern national geregelt werden“, so der Regierungschef.

 

Sein Regierungskollege der Liberalen Allianz und Außenminister, Anders Samuelsen, sieht das ähnlich. „Die EU soll sich um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit kümmern und den Rest jedem einzelnen Land überlassen“, so Samuelsen, der ihm zufolge selbstverständlich sein Kreuz bei der derzeitigen Kulturministerin Mette Bock (LA) setzte.

 

Morten Østergaard, Parteivorsitzender der Radikalen, forderte indessen die dänischen Bürger dazu auf, ihr demokratisches Recht zu nutzen und zu den Wahlurnen zu gehen. „Ich denke, dass es derzeit eine Wahl zwischen Europa oder Chaos gibt. Wir sehen derzeit, wie es mit dem Brexit geht und wie der Rechtsflügel grenzüberschreitend versucht die europäische Zusammenarbeit zu hindern. Deshalb hoffe ich, dass die Wähler die europäische Gemeinschaft bevorzugen“, so Østergaard zur Nachrichtenagentur Ritzau.

 

Bei den Volkssozialisten ärgert sich die Vorsitzende Pia Olsen Dyhr über den fehlenden Fokus auf die EU-Wahl. „Im Vergleich zur Folketingswahl ist die EU-Wahl leider ein wenig in den Hintergrund gerutscht“, erklärt Dyhr. Die EU-Wahl sei ungemein wichtig, weil viele unserer Gesetze in Dänemark davon abhängen, was in Europa beschlossen wird.

 

Auch der Parteichef der Dänischen Volkspartei, Kristian Thulesen Dahl, hat gegen Sonntagmittag sein Kreuz auf den Wahlzettel gesetzt. „Wenn wir zwei Mandate bekommen, dann sind wir zufrieden“, so Thulesen, dessen Partei in den Umfragen weit zurückgegangen war.

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